Sie sind schon am Anfang erschöpft. So sehr, dass sie die Erwartungen an diesen Theaterabend von vornherein herunterdimmen. Wovon die drei so erschöpft sind, teilen sie nicht mit. „Es gibt keinen schlimmeren Ort als die Realität“, das muss reichen. Vielleicht ließe es sich als Plankton gerade noch aushalten – Plankton ist die Gesamtheit aller im Meer lebenden Kleinorganismen, die allein durch das Wasser bewegt werden. Wir erblicken als Zuschauer nicht, so scheint es, das Abbild irgendeiner herkömmlichen Realität, sondern ein Theater – eine Studiobühne mit wenigen Requisiten und einer kreisrunden Spielfläche. Und darauf drei Leute, die einen Theaterabend vorbereiten, mit Dialogen, Monologen, Tänzen und Songs. Diese Module, aber auch die vorwitzigen Kommentare der drei Spieler dazu, stehen wortwörtlich im Buch, ebenso wie die Tatsache, dass die Spieler sich über ihre Abhängigkeit von diesen Vorgaben beklagen, ereifern und – scheinbar – entrüsten.
Julian Pörksen, der Autor des Stücks „Wir wollen Plankton sein“, der auch als Dramaturg tätig ist, will offenbar darauf hinaus, dass Scherze mit der Metaebene der Realität des Theaters sich stets im Kreis drehen. Es gibt kein Entkommen – es sei denn, die Spieler würden sich tatsächlich vom Text emanzipieren, würden rebellieren, improvisieren, aussteigen. Seit Ludwig Tiecks und Luigi...