Hokus, Pokus, Hexenschuss!
Erschienen in: Arbeitsbuch: Peter Carp – Weltempfänger in Luzern, Oberhausen und in Freiburg (04/2025)

Es war einmal die Coronazeit, während der ich (wie viele andere) zunehmend der Meinung war, dass ich nie wieder arbeiten würde, weil die Theater seit Monaten verwaist und seelenlos standen. Zu genau dieser Zeit kam – wie von Zauberhand – eine Anfrage von Peter Carp für „Das schlaue Füchslein“ von Leoš Janáček. Vielschichtig, symbolisch – der Stoff scheint so magnetisch und un(be)greifbar wie die Hauptfigur des Füchsleins selbst, was die Frage nach einem Team aufwarf. Einem Team, das unter den coronabedingten Umständen diesem Märchen dennoch gerecht werden wollte. Wie durch den Schwung eines Zauberstabes hat Peter mir mein erstes Engagement in Freiburg anvertraut und zugleich meine erste Zusammenarbeit mit Constanza Meza-Lopehandia und Nikolaus Webern ermöglicht. Für das Zustandebringen dieser Konstellation bin ich Peter unendlich dankbar: Ich habe zwei Menschen kennengelernt, ohne die ich es mir nicht mehr vorstellen kann (und nicht mehr vorstellen will), Musiktheater zu machen.
Auch der zweite Auftrag Peters hatte mit Zauberkunst zu tun. Mit Zauberkunst einer anderen Art – der omnipotenten Macht der Liebe, die wir in der Welt von „Rusalka“ erkunden konnten. Die Legende einer amour fou, einer Obsession, die weltenüberschreitend wirkt und in einer Katastrophe endet. Der Sog der Musik und des Stoffes waren...