Theater der Zeit

„Es ist schon etwas typisch Griechisches“

Martin Dreher und Stephan Freund über Asyl in Antike und Mittelalter. Gespräch am 9. April 2016

von Stephan Freund, Martin Dreher und Jens Bisky

Erschienen in: Recherchen 124: Du weißt ja nicht, was die Zukunft bringt – Die Expertengespräche zu „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ am Schauspiel Leipzig (10/2016)

Bisky: Heute Abend wollen wir über Asyl in Antike und Mittelalter reden. Und ich freue mich sehr, dass dazu zwei Historiker hier sind, die vor Kurzem erst gemeinsam ein Seminar zu diesem Thema gehalten haben. Martin Dreher ist Althistoriker, Stephan Freund Professor für Mittelalterliche Geschichte. Beide unterrichten in Magdeburg an der Universität.

Als ich die Aufführung zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich, mein Gott, wie aktuell ist Aischylos. Ich war überrascht, wie gegenwärtig dieser Text wirkt, aber er stammt doch aus dem Jahr 463, von mir aus auch 464 oder 465 v. Chr. Herr Dreher, wie kommt Aischylos auf so ein Thema wie das der Schutzflehenden? Die Themen der antiken Tragödie waren ja nicht beliebig. Die Tragöde ist doch eine Form, die, indem sie vom Mythos handelt, davon handelt, was die Bürger als Bürger interessiert und beschäftigt oder womit sie sich beschäftigen sollten. War das Asyl so ein wichtiges Thema damals in Athen?

Dreher: Es ist ganz richtig, dass diese Tragödien einen kulturellen, einen kultischen und politischen Zusammenhang gehabt haben. Es waren öffentliche Aufführungen in der Polis, in der Stadt Athen, zu bestimmten Festen, die mehrere Tage gedauert haben. Diese Tragödien sind als Wettbewerbe aufgeführt worden. Immer mehrere Dichter...

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