Bisky: „Der Ostler ist letztlich eine minderbemittelte Figur. Mental etwas zurückgeblieben, ökonomisch etwas zurückgeblieben, geistig nicht so wendig, irgendwie provinziell und abgehängt. Der Ostler ist die Minusvariante des Bundesdeutschen. Was für den Ostler spricht, ist der Sex. Weil es in der DDR meistens kein Vergnügen gab, wurde halt mehr geschnackselt.“ Guten Abend, meine Damen und Herren. Schön, dass Sie da sind.
Das waren Sätze von Jan Fleischhauer, einem Kolumnisten des Spiegel. Damit fasst er politische Kommentare und völkerpsychologische Beobachtungen, die in den letzten Wochen erschienen sind, zusammen. Ich habe mich über die Diskussion in den letzten Wochen sehr gewundert, auch wenn sie mich nicht überrascht hat, und freue mich sehr, dass ich heute mit unseren Gästen darüber sprechen kann. Einmal mit dem Rinderzüchter, Rechtsanwalt und Mitglied des Deutschen Bundestages Gregor Gysi und zum anderen mit Heinz Bude, dessen Bücher und Artikel meinen Weg durch den Zustand namens Bundesrepublik in den letzten Jahren begleitet haben. Wenn man sich dieses Zitat vor Augen führt, dann wirkt das erstmal wie eine Wiederaufführung einer Debatte aus den neunziger Jahren. Damals hießen die Leute halt nicht Ostler, sondern Ossi. Aber die Frage, Herr Gysi, ist ja doch: Ist der Osten nicht wirklich abgehängt, rückständig?...