Das Theater leben: DIE HANDLUNG
78 Die Abteilung für politische und soziale Ordnung
von Julian Beck
Erschienen in: Das Theater leben – Der Künstler und der Kampf des Volkes (05/2021)
Der Schrei. Der Prozess. Ein zweiter Anfang:
Worum es geht, wird immer klarer. Sie haben uns so wenig darüber beigebracht. Weil sie alle wirklich dachten, es sei etwas anderes.
Wie schön alles ist, und wie schön wir alle sind in diesem schrecklich schönen Film des Werdens. Wie die Erfahrung von Schönheit den Schmerz rechtfertigt. Kompensation? Masochismus. So viele Irrtümer auf diesem Planeten, in den Gefängnissen unserer Gesellschaft und in unserem Verhalten, man muss einen Satz hinaus machen. Niemand zeigt dir, wie es geht. Du musst es lernen. Wie du dich dem kollektiven Denken und Fühlen öffnest. Was bringt dich endlich in die Stadt? Was bringt uns dazu, den Ausbruch zu planen, aus diesem Verlies, in das wir alle gestoßen sind. Welche vereinten Kräfte treiben uns an? Eine ganze Generation kommt in Bewegung: Wir kämpfen uns heraus.
Die Kunst kann das, so habe ich vor zwanzig Jahren gedacht. Ich dachte, der praktische Einfluss der Poesie mache die Dichter zu „den nicht anerkannten Gesetzgebern der Welt“. Shelley.
Ich dachte, die moralischen Kammern des Verstandes müssten nur aufgestoßen werden, so dass Fantasie und Geist des Menschen ihre Flügel ausbreiten und sich aus der Schattenwelt der materiellen Gier erheben. Bürgerliche Rationalisierung. Woher weiß ich,...