Grußwort
von Kay Kuntze
Erschienen in: 150 Jahre Theater Altenburg (04/2021)
Sehr geehrte Damen und Herren,
in Ihren Händen halten Sie ein opulentes, reich illustriertes Buch, das Zeugnis abgibt von der Bedeutung des Theaterstandortes Altenburg, in dem seit 150 Jahren ein wahres Kleinod der Theaterarchitektur steht. Auf den folgenden Seiten haben Menschen, die mit ihrer Arbeit das Theater Altenburg geprägt und begleitet haben, viel Interessantes und Wissenswertes zusammengetragen.
Seit zehn Jahren bin ich Generalintendant des Altenburger Theaters, das nach einer Theaterfusion 1995 als Theater Altenburg Gera geführt wird. In diese von mir aktiv erlebte und begleitete Periode fielen nicht nur zahlreiche internationale Kooperationen, national geförderte Projekte, viele Auszeichnungen und bis zum Corona-Jahr 2020 stetig steigende Zuschauerzahlen, sondern es war auch eine durchaus turbulente Zeit. Geprägt von Diskussionen über Spartenschließungen und weiteren Personalabbau, und das, obwohl seit der Fusion bereits mehr als die Hälfte der Stellen abgebaut worden waren. Mehrere Haustarifverträge wurden verhandelt, da die Finanzierung eine Beschäftigung auf Flächentarifniveau nicht zuließ. Es gab einen Aufruf zum Boykott des Theaters durch ein „Bürgerforum Altenburg“ und hitzige Diskussionen über Alltagsrassismus, in denen das Theater mit Besetzungsentscheidungen eine zentrale Rolle spielte. Oder über die Sanierung des Theatergebäudes und den damit verbundenen Aufbau des Theaterzeltes als Ersatzspielstätte.
Bei alledem hat mich immer wieder das enorme...