Inszenierungen
Chronik 1949 – 1999
Erschienen in: WIR MACHEN THEATER ... jedes Jahr im Sommer – 75 Jahre Burgfestspiele Jagsthausen (05/2025)

1949
Gründung des Heimat- und Verkehrsvereins Jagsthausen, des Trägervereins der Burgfestspiele durch Wolf-Götz Baron von Berlichingen, Wilhelm Dietz, Albert Feinauer, Richard Burkhardt, Karl Ermold, Willi Mugele, Georg Hehl Hermann Schmeisser und August Hermani.
1. Vorsitzender ist Wolf-Götz Baron von Berlichingen, Bürgermeister Albert Feinauer übernimmt die Finanzen.
1950
1. Spielzeit der damaligen Götzfestspiele. Hermann Schomberg spielt als erster Schauspieler im Burghof den „Götz von Berlichingen“, erster Intendant ist Hans Meissner, rund 26 000 Besucher kommen in 23 Vorstellungen. Im selben Jahr übernimmt Bundespräsident Theodor Heuss die Schirmherrschaft der Burgfestspiele (bis 1959). Zwischen 1950 und 1969 finden 460 Vorstellungen von „Götz von Berlichingen“ von Johann Wolfgang von Goethe im Burghof statt. Erich Oppenländer wird Geschäftsführer bis 1980. Die erste Tribüne, die bis 1962 in Nutzung war, ist aus Holz, mit 1180 Sitzplätzen.
1954
Heinz Dietrich Kenter wird zweiter Intendant der Götzfestspiele.
1955
Wolf-Götz Baron von Berlichingen verstirbt völlig überraschend. Sein Bruder Dittrich Baron von Berlichingen wird 1. Vorsitzender.
1956
Die zwölfjährige Ära des Intendanten Wilhelm Speidel beginnt. Walter Richter spielt erstmals für drei Jahre den Götz, neben ihm ebenfalls in der Titelrolle Alfred Mendler und Benno Sterzenbach.
1959/60
Alfred Schieske wird in Pressekritiken als bester Götz seit zehn Jahren bezeichnet. Seit der Gründung haben 219 735 Besucher die „Götz von Berlichingen“- Aufführungen im Burghof gesehen.
1963/64
Die erste Stahlrohrtribüne mit 1 094 Sitzplätzen wird angeschafft.
1965/66
Gastspiel der Burgfestspiele in Berlin an der Freilichtbühne Rehberge.
1967
Ellen Schwiers wird erstmals als Adelheid gefeiert. Sie spielt die Rolle bis 1971. Dittrich Baron von Berlichingen wird für seine Verdienste um die Burgfestspiele Jagsthausen
mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet.
1968
Gert Westphal ist der erste Intendant nach Wilhelm Speidel.
1969
Zum 20-jährigen Jubiläum übernimmt Hermann „Schom“ Schomberg noch einmal die Rolle des Götz.
1970
Einführung eines zweiten Stückes: „Der Widerspenstigen Zähmung“. Bis dahin haben 415 301 Besucher den „Götz“ gesehen.
Peter Jacob, Ehemann von Ellen Schwiers, übernimmt bis 1973 die Intendanz der Burgfestspiele.
1971
werden erneut „Götz von Berlichingen“ und „Der Widerspenstigen Zähmung“ mit
Ellen Schwiers als Katharina und Joachim Böse als Petruchio aufgeführt.
1972
Es folgt neben „Götz“ das Shakespeare-Stück „Was ihr wollt“.
1974
Kraft Alexander wird Intendant. Mit „Das Pferd“ von Julius Hay und „Mutter Courage“ von Bertolt Brecht werden erstmals zeitgenössische Stücke in Jagsthausen gezeigt.
1976
Ulrich Erfurth wird Intendant.
1978
Dittrich Baron von Berlichingen gibt Vorsitz aus gesundheitlichen Gründen ab. Götz Baron von Berlichingen wird 1. Vorsitzender. Peter Arens wird neuer Intendant.
1980
Einführung des Kinderstücks in den Spielplan. Erstes Kinderstück wird „Pippi Langstrumpf“. Seit 1950 haben 678 613 Besucher den Weg zu den Freilichtspielen gefunden. Zum 500. Geburtstag des historischen Götz von Berlichingen findet eine Sonderausstellung im Marstall der Götzenburg statt. Neuer Intendant wird Reinhold K. Olszewski.
1981
Der ehemalige 1. Vorsitzende und Ehrenvorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins Jagsthausen Dittrich Baron von Berlichingen verstirbt nach langer Krankheit.
1982
Friedrich Schütter gibt den Götz, Karl-Heinz Mantel überzeugt als Weislingen und Doris Gallart als Adelheid. Molières Komödie „Tartuffe“ wird als Freilichtstück inszeniert und „Der Räuber Hotzenplotz“ als Kinderstück.
1983
Jo Hess wird für ein Jahr Intendant.
1984
Ellen Schwiers wird die erste weibliche Intendantin in Jagsthausen (bis 1989).
1986
Die Burgfestspiele werden seit 1950 von über einer Million Menschen besucht.
1987
Gründung des Fördervereins Freunde der Burgfestspiele Jagsthausen e. V. 1. Vorsitzender ist der spätere Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog.
1989
40-jähriges Jubiläum der Burgfestspiele. Zu diesem Anlass erscheint eine Dokumentationsserie in der Heilbronner Stimme. Erwerb des Gebäudes Keltergasse 8, die heutige Schneiderei, durch den Gesellschafter Heimat- und Verkehrsverein e. V.
1990
Einführung des Genres Musical. Das erste Musical im Burghof ist „Das Feuerwerk“. Als Kinderstück steht „Des Kaisers neue Kleider“ auf dem Programm. Götz-
Darsteller ist Frank Hoffmann. Rüdiger Bahr wird Intendant.
1991
Im Spielplan: „Götz von Berlichingen“ (mit Hans-Peter Hallwachs), das Musical „My Fair Lady“ und das Kinderstück „Kasper auf der Ritterburg“. Außerdem gastieren „Der Liebesfrühling“ im Rittersaal, „Zum Beispiel Deutschland“, „Lieder und Tänze aus sieben Jahrhunderten“, die Oper „Die verkaufte Braut“ sowie „Amphitryon“.
1992
Die Burgfestspiele schaffen eine neue Beleuchtungs- und Beschallungsanlage an.
Neben „Götz von Berlichingen“ (gespielt von Jochen Striebeck) wird erneut „My Fair Lady“ aufgeführt sowie das Kinderstück „Max und Moritz“. „Lieder und Tänze aus sieben Jahrhunderten“ und die Komödien „Viel Lärm um nichts“ und „Campiello“ ergänzen das Programm.
Ellen Schwiers wird bis 1994 erneut Intendantin.
1993
Albert Feinauer, Gründungsmitglied der Burgfestspiele und Bürgermeister im Ruhestand, muss krankheitsbedingt sein Amt als Geschäftsführer aufgeben.
Bürgermeister Roland Halter wird neuer Geschäftsführer.
Im Programm: „Götz von Berlichingen“, „My Fair Lady“, „Was ihr wollt“ und „Das tapfere Schneiderlein“ sowie die Gastspiele „Die Feuerzangenbowle“, „Geschichten,
Anekdoten, Wahrheiten“ und ein „Festliches Bläserkonzert“.
Einstieg ins EDV-Ticketing.
1994
Der 1. Vorsitzende der Burgfestspiele Götz Baron von Berlichingen stirbt unerwartet.
Bundespräsident Roman Herzog wird neuer Schirmherr.
Bis 1994 begrüßen die Burgfestspiele 1 577 848 Besucher.
Auf dem Spielplan stehen „Götz von Berlichingen“ (Jochen Striebeck erneut in der Hauptrolle), „Anatevka“, „Was ihr wollt“ und „Aladin und die Wunderlampe“ sowie die Gastspiele „Heute wieder Hamlet“ und erneut „Lieder und Tänze aus sieben Jahrhunderten“.
1995
Von der Mitgliederversammlung wird Alexandra Baronin von Berlichingen nach dem Tod ihres Mannes zur 1. Vorsitzenden des Heimat- und Verkehrsvereins gewählt. Roland Halter wird 2. Vorsitzender und Jürgen Bircks 3. Vorsitzender.
Arnold Petersen übernimmt für zwei Spielzeiten die Intendanz der Burgfestspiele.
Im Programm: „Götz von Berlichingen“, „Anatevka“ und „Der gestiefelte Kater“. Es gastieren „Wer einmal lügt dem Richling“, „Liederlich’ Musik, satirisch Sprüch’“ und „Heute Abend: Petra Constanza“.
1996
Raimund Harmstorf spielt „Götz von Berlichingen“. „Kiss me, Kate“, „Schneewittchen“, „Das Jahrmarktfest zu Plundersweilern“ werden aufgeführt.
Gastspiele: „Kein Schwein ruft mich an“ mit Max Raabe, „Musical Gala Petra Constanza“ und „Nur der, der lebt, lebt angenehm“.
1997
Jochen Striebeck wird neuer Intendant der Burgfestspiele.
Im Programm: „Götz von Berlichingen“ (gespielt von Jürgen Watzke), die musikalische Komödie „Kiss me, Kate“ und das Kinderstück „Rumpelstilzchen“.
Das Palastorchester um Max Raabe spielt „Kein Schwein ruft mich an“ und „Carmen, hab Erbarmen“. Außerdem wird „Blechschaden“ by Bob Ross mit dem Bläserensemble der Münchner Philharmoniker präsentiert.
1998
1 751 761 Besucher seit 1950 bei den Burgfestspielen, d. h. an 17 885 Tagen durchschnittlich täglich rund 98 Besucher in Jagsthausen. Seit 1950 sind über 1 500 Schauspieler bei den Burgfestspielen engagiert. Seit 1950 finden insgesamt 1 093 Vorstellungen statt.
Thomas Thieme ist Götz von Berlichingen. Das Musical „Don Quijote – Der Mann von La Mancha“, „Der Diener zweier Herren“ und das Kinderstück „König Drosselbart“ werden aufgeführt. „Mein kleiner grüner Kaktus“ und „Blechschaden“ by Bob Ross stehen als Gastspiele auf der Bühne.
1999
Die Burgfestspiele feiern ihr 50-jähriges Bestehen. Die Aufführungen von „Götz von Berlichingen“, „Die Fledermaus“ und „Pippi Langstrumpf“ werden zu einem großartigen Erfolg auch für Intendant Jochen Striebeck. Zum 50-jährigen Jubiläum wird ein Film zu den Burgfestspielen gedreht und das Buch „… denkt, Ihr seid wieder einmal beim Götz!“ veröffentlicht.
Die Landesgirokasse ist erster Sponsor der Burgfestspiele. Die Digitalisierung schreitet
voran: Einführung der ersten Festspiel-Website.