Thema
Erste Hilfe? – Schweiz
Programme für freie Künstlerinnen und Künstler in der Coronakrise
von Dominique Spirgi
Erschienen in: Theater der Zeit: Safety first – Theater in Zeiten von Corona (05/2020)
Das hatte Andreas Beck sicher nicht gemeint, als der Intendant – mit einem Bein bereits am Münchner Residenztheater stehend – seine letzte Basler Spielzeit als die spektakulärste seiner Ära ankündigte. Seit Anfang März wird im Theater Basel nicht mehr gespielt. Damit war das Dreispartenhaus auf Weisung des Kantons das erste Haus in der Schweiz, das die Vorhänge geschlossen hielt. Die Theater in Zürich, Bern und Luzern ließen den Vorstellungsbetrieb bis Mitte März weiterlaufen – bis der Schweizer Bundesrat als Notmaßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus Veranstaltungen mit über einhundert Teilnehmenden verbot. Nur drei Tage später folgte ein generelles Veranstaltungsverbot. Auch der Probenbetrieb ruht. „Der Pfauen und der Schiffbau sind unheimlich leer“, sagt Philine Erni, Pressesprecherin des Zürcher Schauspielhauses. Die Hoffnungen, den Spielplan vor dem Sommer wieder aufnehmen zu können, sind in den verschiedenen Theaterhäusern nicht groß. Das Konzert Theater Bern hat bereits Mitte März alle geplanten Premieren abgesagt. Im Zürcher Schauspielhaus und am Luzerner Theater plant man, die auf Eis gelegten Produktionen in der kommenden Spielzeit unterzubringen.
In Basel wird das nicht möglich sein. Denn hier steht nach viereinhalb erfolgreichen Spielzeiten ein Intendantenwechsel bevor. „Auf diese Art wollten wir uns ganz sicher nicht vom Basler Publikum verabschieden“, sagt Almut Wagner,...