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Wir sind jung, wir sind laut
Die Schweizer Autorin Julia Haenni ist die neue Ko-Leiterin der Jungen Marie in Aarau
von Elisabeth Feller
Erschienen in: Theater der Zeit: Die Spieler – Das Schauspielhaus Bochum (06/2020)
Zeit haben, um runterzufahren, Resümee zu ziehen und (nicht nur) über Theaterstrukturen nachzudenken – genau das hat die Schweizerin Julia Haenni derzeit, weil die Theater wegen der Coronakrise geschlossen sind. Zeit zu haben, ist für die gefragte Autorin, Performerin, Schauspielerin und Regisseurin ungewohnt. Mit ihren in dichter Folge entstandenen Arbeiten und Projekten für die freie Szene, aber auch für die Tuchlaube Aarau, das Fabriktheater Zürich und das Schlachthaus Theater Bern machte sie in den vergangenen Jahren auf sich aufmerksam. Sie war Hausautorin am Konzert Theater Bern und Stipendiatin des Autorenförderprogramms Dramenprozessor, in dessen Rahmen ihr Stück „Frau im Wald“ entstand, das 2018 in Aarau gemeinsam mit dem Theater Marie uraufgeführt wurde.
Die Liste ihrer Verpflichtungen ist beeindruckend – ihr Erfolg ist es auch. Nach ihrem jüngsten mit dem Stück „Don Juan. Erschöpfte Männer“ sollte es in hohem Tempo weitergehen. „Ich hatte noch einen kleinen Auftrag fürs Theater Basel“, sagt Julia Haenni, „aber dieser entfiel wegen der Coronakrise. Nun steht eine Stückentwicklung für das Junge Theater des Theaters Heidelberg zum Thema Angst an, Premiere ist im Frühling nächsten Jahres. Daran sind auch Schulkinder beteiligt. Aber wie bewerkstelligen wir bloß die Recherchen mit ihnen?“
Viel früher, im Oktober, findet die Premiere mit...
