Theater der Zeit

Köln: Robert Schoen erhält Hörspielpreis der Kriegsblinden

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17.8.2023

Der renommierte Preis für Hörspiel und Radiokunst ging dieses Jahr in 72. Auflage an den Hörspielregisseur und Autor Robert Schoen. Der vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und der Film- und Medienstiftung NRW getragene Preis wurde am vergangenen Dienstag, den 15.8. im Funkhaus des Deutschlandfunks in Köln überreicht. Er ist mit 5000 Euro dotiert.

Die 13-köpfige Jury entschied sich für Schoens Hörstück „Entgrenzgänger II“ für den HR, eine postdokumentarische Reise in die russische Stadt Tscherkessk im Nordkaukasus. Den Zielort hatte er vorher durch Würfeln ausgelost.

Die Jury würdigte die kunstvolle Auseinandersetzung mit konfliktbelasteten Fragen der Schuld und Wahrheitsfindung, die Schoen vor allem durch die Zufälligkeit seiner Arbeit transportiere. Er habe sich dem für ihn unbekannten Raum auf bescheidene und neugierige Art genähert und durch seine dem Moment überlassenen Aufnahmen in Tscherkessk ein wertvolles künstlerisches Gegengewicht zur politischen Debatte um Russland geschaffen.

Robert Schoen wurde 1966 in Berlin geboren und studierte am postdramatisch orientierten Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. In seinen Stücken verfolgt er ästhetische Ansätze der künstlerischen Grenzüberschreitung zwischen Räumen der Fiktion, Realität und Dokumentation.

Er erhält den Preis bereits zum zweiten Mal. 2011 wurde das Hörspiel „Schicksal, Hauptsache Schicksal“ für seine besondere Improvisationskunst ausgezeichnet.

Nominiert waren außerdem „K.I.T.A“ von Antje Vauh und Carina Pesch, eine WDR-Produktion über künstliche Intelligenz in der Kinderbetreuung und „Mixing Memory and Desire I“, eine dichterische Autobiographie von Werner Fritsch für den SWR.

Die gewürdigten Hörspiele sind in den Mediatheken der Sender zu finden.

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