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PASSAGE 23°E – Theater und Theatralität vom Baltikum bis zur Ägäis
Erschienen in: Theater der Zeit: Freude verdoppelt sich, wenn man sie teilt – Geld nicht. – Lukas Bärfuss (01/2017)
Die seit 1989 eingeleiteten gesellschaftlichen Umbrüche in Europa haben einen ganzen Kontinent rigoros verändert und ein „neues Europa“ begründet, das geopolitisch und ökonomisch neu formiert, geokulturell bislang aber kaum reflektiert wurde. Die Aufarbeitung der nationalen und regionalen Zusammenhänge in der (Geschichte und) Kultur des Kontinents stellen jedoch die entscheidende Basis einer Neubegründung europäischer Identität(en) und damit letztlich der kulturellen Zukunft Europas dar.
2015 begründeten Erhard Ertel (Freie Universität Berlin) und Thilo Wittenbecher (ITI Deutschland / Mime Centrum Berlin) das Projekt PASSAGE 23°East, das vom ITI koordiniert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.
Ziel ist die Erforschung historischer wie aktueller Zusammenhänge und Veränderungen in den Kulturräumen entlang des 23. Längengrades Ost, vom Baltikum bis zur Ägäis. Dabei sind die vielfältigen Formen von Theater als Kunst ebenso wie die Erscheinungen von Theatralität im gesellschaftlichen Alltag Gegenstand der gemeinsamen Betrachtung.
Strukturell sind für das Projekt Passage 23°E drei Arbeitsfelder vorgesehen:
1. Kontinuierliche audiovisuelle Theaterdokumentation in den Ländern Mittel-, Mittelost- und Südosteuropas, verknüpft mit Recherche und Sammlung von kontextualisierenden Materialien und Wissensbeständen.
2. Aufbau und langfristige Entwicklung einer Informations- und Wissensplattform zu Theater und Theatralität in den Ländern. 3. Etablierung einer permanenten Diskursebene, in welcher die aus dem Projekt erwachsenden theoretischen...