Gruppen gründen – Banden bilden
von Christoph Nix
Erschienen in: Theaterrecht – Handbuch für Theatermacher (05/2019)
Assoziationen: Recht
Ich will eine Gruppe gründen. Was gibt es zu bedenken?
Welche Rechtsform soll ich wählen?
Welche Besonderheiten, Vor- und Nachteile gibt es?
Es gibt einige prominente Theatergruppen, die sich zusammengeschlossen haben und auch einen eigenen Inszenierungsstil entwickeln: Rimini Protokoll, She She Pop oder Prinzip Gonzo gehören zu den bekanntesten Theaterkollektiven. Rimini Protokoll existiert seit 2000: ein Autoren-Regie-Team, bestehend aus Daniel Wetzel, Helgard Kim Haug und Stefan Kaegi. Ihre Arbeiten im Bereich Theater, Hörspiel, Film und Installation entstehen in Zweier- und Dreier-Konstellationen sowie solo. She She Pop ist als Kollektiv 1998 entstanden und steht ebenso in der Tradition der angewandten Theaterwissenschaft in Gießen, während Prinzip Gonzo in unterschiedlichen Konstellationen an Stadttheatern arbeitet.
Freie und selbstständige Organisationsformen werden an den Schauspielschulen so gut wie nicht vermittelt. Der abhängige Schauspieler im NV Solo ist der Prototyp der meisten Ausbildungsgänge. Wie aber organisiert man sich auf dem freien Markt, wenn man als Theater- oder Performancekollektiv zusammen arbeiten, auftreten oder Produktionen ans Stadttheater verkaufen will?
Vom gruppendynamischen Prozess her ist es wichtig, sich zu vergewissern, wie gut sich die Gruppe kennt. Vielleicht ist es auch gut, einmal mit den Mitteln des Theaters von Augusto Boal eine Gruppenaufstellung zu machen. Entweder man holt einen Schauspielerkollegen oder...