Afrikanische Kulturen verdeutlichen seit jeher, dass Philosophie weitaus mehr ist, als in linearer Abfolge Bücher und Texte zu schreiben und zu lesen, so argumentiert Okagbue hinsichtlich Performances der Igbokultur, die ihren Ursprung in präkolonialer Zeit haben:
The indigenous forms are constantly reviewing and revising themselves in response to their ever-changing historical and cultural contexts. They withstood the concerted assaults of colonial politics and those of Christian and Islamic religions by engaging with, adapting and incorporating these intruding elements into their universe as a means of domesticating and coping with them. The Ijele masquerade of the Igbo, for example, exhibits an almost irreverent postmodernist appropriation of alien materials and threats in a process of discursive containment.67
Neben der Ijele-Maskerade der Igbo gibt es auch in der Shona- und Ndebele-Kultur, welche mir durch meine häufigen Forschungsaufenthalte in Zimbabwe vertraut sind, verschiedene Beispiele, bei welchen in Tänzen und Ritualen unterschiedliche kulturelle Verweisebenen und Traditionen neu kombiniert und gedeutet werden. So sind Tanz- und Musiksequenzen mit mbira (Zupfinstrument), ngoma (Trommeln) und hosho (Rasseln) traditionell Teil religiöser Handlungen beispielsweise im Ritual kurova guva. Sie werden jedoch auch in anderen kulturellen und künstlerischen Kontexten eingesetzt und erlangen auf diese Weise weitere Bedeutungsebenen. Nach der...