Das Miteinander, Gegeneinander und auch Füreinander der Generationen wird im Theater für junges Publikum immer wieder neu verhandelt – auf der Bühne und als Stoff vieler Texte und Inszenierungen. Bei meinem Versuch, diesen Stoff näher zu beschreiben, fällt mir auf, wie dicht gewoben er ist. Ich blicke auf ein Geflecht aus Perspektiven, Erfahrungen, Geschichten und Körpern von unterschiedlich alten Menschen, die zueinander in Beziehungen stehen, einander begegnen, gegenüberstehen oder aneinander vorbei leben. Meine Betrachtung könnte ganz unterschiedliche Stränge in diesem Gewebe in den Blick nehmen: Stückinhalte, Themensetzungen, Darstellungsweisen, sichtbares oder auch zugeschriebenes Alter der Darstellenden. Angesichts der Vielzahl an Fäden und losen Enden, denen ich folgen könnte, entscheide ich mich dafür, mich weniger auf Inhalte der Darstellung von Generationen und ihren Beziehungen und stattdessen stärker auf die strukturellen Aspekte zu konzentrieren. In welchen Konstellationen werden Generationen und ihr Verhältnis auf der Bühne sichtbar? Durch welche inszenatorische Praxis werden die Bilder geprägt? Welche Formen des Miteinanders und der Begegnung werden beschrieben und gezeigt? Wer wird an künstlerisch forschenden Prozessen beteiligt, und wie werden die Generationen auf der Bühne in ein Verhältnis zu den Generationen in den Ensembles und im Publikum gesetzt? Meine Betrachtung werde ich exemplarisch anhand einzelner, meist aktueller Inszenierungen...