Das Theater leben: DIE HANDLUNG
Sexuelles Theater
von Julian Beck
Erschienen in: Das Theater leben – Der Künstler und der Kampf des Volkes (05/2021)
SEXUELLES THEATER
Zeremonien der Besessenheit. Kimbanda. Das verbotene Ritual beginnt um Mitternacht. Es ist der Schrei der Menschen nach dem Geist der Revolution. Es ist die Beschwörung der dunklen Mächte der Anti-Unterdrückung, die Zeremonie, mit der die Leute Satan anrufen, denn er führt die Revolte an im Himmel der herrschenden Klasse. Sie entspringt der Erkenntnis, wie weit das Übel verbreitet ist, dem Entschluss, es zu besiegen, den Menschen zu helfen, sie vom ewigen Elend zu befreien, es ist die Anrufung des böses Genius Beelzebub, dass er die Welt neu ordne, sie entstammt der befreiten Anti-Moral, sucht eine Wirklichkeit, die erträglicher ist als die, die uns umklammert. Die Zeremonie hat ihre eigene Magie, die Schwarze Magie genannt wird. Es ist die Kehrseite der Macumba. Macumba: „Ich schreibe über etwas, über das man nicht schreiben kann.“ Georges Lapassade. Das Macumba hat zwei Seiten: (1) das Umbanda:Ritual der Reinigung, ganz in weiß dringen die Geister der afrikanischen Götter, Xango oder Ogum, die Geister der verehrten Indianer (Caboclos), der Alten Schwarzen Sklaven (Pretos Velhos) oder des Orients (Mohammed, Prophet des Ostens) in den Körper ein und geben den Besessenen jene Weisheit, die ihnen hilft, ihre täglichen Sorgen zu tragen, die...