Theater der Zeit

Desintegration!

von Max Czollek

Erschienen in: Zeitgenoss*in Gorki – Zwischenrufe (03/2023)

Desintegration. Ein Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen (2016) – Max Czollek, Sasha Marianna Salzmann
Desintegration. Ein Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen (2016) – Max Czollek, Sasha Marianna SalzmannFoto: Nihad Nino Pušija

Ich weiß nicht, wie viele Festivals und Theaterstücke auf einer der weißen Bänke im Garten des Maxim Gorki ­Theaters ausgeheckt wurden. Der „Desintegrationskongress“ 2016 und die „Radikalen Jüdischen Kulturtage“ 2017 gehörten auf jeden Fall dazu. Denn dort fassten Sasha Marianna Salzmann und ich den Plan, den Spieß einmal umzudrehen. Einmal nicht die jüdischen Figuren, die mit Koffer, Geige und Schwarz-Weiß-Bildern über die Bühne wanderten. Einmal nicht Antisemitismus, Shoah und Israel. Sondern Queerness und Rache, Partys und Weltbeherrschung – und wir haben den Krieg gewonnen.

Sicherlich waren diese Arbeiten Ausdruck einer Rekonfiguration jüdischen Lebens in Deutschland, die Jahrzehnte vor uns begonnen hatte und nun im Theater ankam. Aber es war zugleich Ergebnis eines veränderten Bewusstseins, dass mit dem Maxim Gorki Theater und dem Studio Я ­etwas Neues angefangen hatte.

Das postmigrantische Theater bildete eine zentrale Voraussetzung für den Kongress „Desintegration“ und die „Radikalen Jüdischen Kulturtage“, die in den folgenden Jahren zum Ausgangspunkt weiterer Arbeiten wurden: „Desintegriert Euch!“ als Motto des „3. Berliner Herbstsalons“ 2017, die Ausstellung zur Kulturgeschichte jüdischer Rache im Jüdischen Museum Frankfurt am Main 2022, die „Tage der Jüdisch-Muslimischen Leitkultur“, die 2020 inmitten der Pandemie im Gorki und von da aus im gesamten deutschsprachigen Raum stattfanden. All das wäre...

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