Internationales Sommerfestival Kampnagel: Telling stories to survive 

Hart, aber poetisch

Quer zu Redeverboten

Businessman des Living Theatre

Staatstheater Augsburg: Die Vergartenzwergung des Bösen

Captain Hook fliegt ein

An der Grenze zum Leben

Theaterhaus Jena: Elfriede Jelinek spürt diese Leere – wir auch

Theater Oberhausen: Die Menschheits-Show wird abgesetzt

Tanzende Töne im Fächermeer

Ambige Körper, klare Message?

Was macht das Theater, Dominique Horwitz?

Ja, eigentlich müsste die neue Würzburger Shakespeare-Produktion „Julia und Romeo“ heißen. Denn Ronny Jakubaschk hat in seiner Inszenierung der berühmtesten Liebesgeschichte der Welt für das Mainfranken Theater einen entscheidenden Kunstgriff angewendet: Er vertauscht die Texte der Titelfiguren. Und damit auch deren Familiennamen: Julia ist eine Montague, Romeo ein Capulet. Kurioserweise fällt das im schnellen, schrillen, bunten und gelegentlich auch lauten Strudel der Ereignisse erst gar nicht auf. Hat man es aber erstmal begriffen, dreht sich das Stück sozusagen um 180 Grad. Hier ist es also Romeo, der, eingesperrt auf seinem berühmten Balkon, nicht viel mehr tun kann, als abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Und hier ist es Julia, die mit der ganzen Unverschämtheit der Jugend diese Dinge in die Hand nimmt. Das führt – natürlich – zu einem interessanten Perspektivwechsel, und nicht wenige Zuschauerinnen und Zuschauer im ausverkauften Kleinen Haus dürften sich am Premierenabend dabei ertappt haben, diesen Romeo als Weichei abzutun und diese Julia als hyperaktiv. Es ist eben scheinbar immer noch – über 400 Jahre später – ein Unterschied, ob ein Mann etwas tut, oder eine Frau. Der Haken: Der Rollentausch entlarvt zwar verstaubte Erwartungshaltungen, hat aber eine Nebenwirkung, die den ersten Eindruck dann eben doch bestätigt....

„Romeo und Julia“ von William Shakespeare – Regie Ronny Jakubaschk, Bühnen-, Kostümbild und Video „Die Ausstattung“ (Denise Schneider, Cornelius Reitmayr)

Mainfrankentheater Würzburg: Julia und Romeo

Black Box und White Cube

Gemeinsam verletzbar sein und Sprache suchen

Transformation statt Revolte

Plant die AfD eine ethnische Säuberung?

„Ich bin nur durch die Welt gerannt“

Keine Angst vor Trash und Chaos

Theaterkollektiv Pièrre.Vers: Gegen die Gleichgültigkeit

Rudolstadt: Schiller-Theater Rudolstadt nach achtjähriger Sanierung wiedereröffnet

Was macht das Theater, Daniel Schüßler?

Über Zeitenwenden hinaus

Unterwegs mit den Formwandlern

Fassungslosigkeit und Hoffnung

„Ein großes Festival muss eine Dynamik entwickeln“

Deutsche Oper Berlin: Offene Räume

Seine Arbeit war autobiografisch

Dramaturgie des Zweifels

Widerstand und Erinnerung 

Identitätskämpfe im Grenzgebiet

Keine Rechnung ohne Restwert 

Weltall, Erde, Mensch

Von gelenkten und ungelenken Diskursformaten

Im Ozean aus Klang und Licht

Weltentwürfe: Modulare Schauplätze

Der Engel vieler Geschichten

Grenzmauern und Schützengräben

Kunstfest Weimar: Geschichten vom Faschismus-Schock

Bühnen Bern: Verstörende Wortströme der Suchenden

Wo Masturbation auf Donauwalzer trifft

Theater an der Ruhr Mülheim: KI auf Körpersuche

Salzburger Festspiele: Die große Verblendung

Festival im Aufwind

Das leidenschaftliche Theatertier

»Die Oper ist nicht weniger sinnlich, sondern vielfältiger geworden«

Veropern

Was macht das Theater, Yvonne Griesel?

Flute den Diskurs mit Shit

Swoosh Lieu – vom Kollektiv zum Netzwerk

„Den Lohnarbeitern erscheint ihre Arbeit auch nicht mehr als das, was sie ist“

Am Puls der Welt: Verarbeitetes Erbe

Gestalten in der Welt: Erweiterte Körperlichkeit

Das Spiel mit Algorithmen stellt sich sogar dem Tod

Für ein Theater apparativer Dämonenbeschwörung

Balkan Brass und Brüche

Sie leben noch (weiter)

Episteme, Ästhetiken und das Gedächtnis der Szenografie

Guten Appetit!

Die Rückkehr der großen Geschichten

Der Sprachspieler Schiller trotzt der Macht  

Ruhrfestspiele Recklinghausen/THE OFFICE performing arts + film: Humor und Hoffnung in einer zerfallenden Welt

Gesamtkunstwerk Wilson

Sie kürzen, wir glänzen

Ballhaus Ost: Ein Trumm kommt selten allein

Räume für die Zukunft

Staatstheater Kassel: Die Liebe in Zeiten des Postkolonialismus

Vom Hinterhof zur Holzinger-Performance

Landestheater Linz: Vor mir stehen sechs Millionen Ankläger

Die Gewalt geht vom Volke aus

Kein Leuchten, ein Glühen

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Balkonszene mal ganz anders? Ronny Jakubaschk inszeniert Shakespeares „Romeo und Julia“ am Mainfrankentheater Würzburg.

Obwohl immer wieder beschrieben und prognostiziert wird, dass sich politische Bewegungen weitgehend in die digitalen Medien verlagern, sind die Erwartungen an politisches Theater und Aktionskunst eher noch gestiegen: Theater soll die gesellschaftliche Wirklichkeit nicht nur widerspiegeln oder kritisieren, sondern direkt in die Wirklichkeit intervenieren. Die Grenze zwischen Kunst und Aktivismus wird durchlässiger, woraus sich für das Theater gesteigerte Wirkungsansprüche ergeben. Das Buch fragt nach den Formen und Traditionen einer solchen intervenierenden Theaterpraxis – und danach, was man sich von ihr erhoffen darf. Es geht um ein Theater, das an der Grenze zur direkten Aktion operiert, ohne die Brechungen, Umwege und Indirektheiten theatraler Aufführungen ganz hinter sich lassen zu können.
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Interventionen politischen Theaters

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