Die Forderung, bei der Aneignung literarischer Werke der Vergangenheit »Historizität« und »Aktualität« in Übereinstimmung zu bringen, wird bei kunsttheoretischen Debatten seit langem erhoben. Sie hat aber auf den Bühnen der DDR (und auch sonst) nicht allzuviel bewirkt. Das kann eigentlich nicht verwundern. Denn die begriffliche Gegenüberstellung und Verbindung von »Historizität« und »Aktualität« vereinfacht ein kompliziertes Bedingungsgefüge zu einer schlichten Formel, mit der sich zwar leicht argumentieren läßt, die aber nicht...