Wer war Margarete Steffin, geboren 1908 in Berlin-Rummelsburg, gestorben 1941 im Moskauer Exil? Zweifellos ein großes dichterisches Talent, das in der Arbeiterkulturbewegung der zwanziger Jahre auch zur schauspielerischen Größe heranwuchs. Später, so der Mythos, wurde sie zu einem der ausgebeuteten weiblichen Opfer Bertolt Brechts: Geliebte und „Hauslektorin" im skandinavischen Exil. Ohne sie wären mache seiner Stücke wohl ärmer ausgefallen. Der Band „Ich wohne fast so hoch wie er", der die Beiträge einer zu ihrem 100. Geburtstag veranstalteten internationalen Tagung im Literaturforum im Brecht-Haus in Berlin versammelt, lotet bislang wenig beachtete Seiten von Steffins Persönlichkeit und ihren Aktivitäten aus: darunter besonders den dichterischen Dialog zwischen ihr und Brecht sowie ihr Leben und ihre Arbeit im skandinavischen Exil für andere Autoren, deren Werke sie ins Deutsche übersetzte. Mit einer Bibliographie ihrer Publikationen und Texten von Margarete Steffin.