Berliner Ensemble: Mit Blitzeinschlag

Ein Paar geht zur Therapeutin. Sie fragt, ob die beiden den üblichen Prozess wünschen oder gleich die Ergebnisse haben wollen. Okay, die schnelle Variante. Dann geht es gnadenlos zur Sache. Wer wen seit wann nicht mehr begehrt, weiß die Therapeutin ebenso genau wie den heimlichen Pornokonsum des einen. Oder die Sehnsucht des anderen nach einer Operation, weil er sich als Transwesen empfindet. Okay, meint der mit dem Pornokonsum, ich werde bei dir bleiben, auch wenn ich noch nie mit einer Frau zusammengelebt habe. Wieso Frau? Sein Partner sehnt sich nach einer ganz anderen Transformation. Er will gar keinen Körper mehr haben, sondern als Datei weiter existieren. Das Hirn hochladen, den Körper vernichten, das ist sein Ideal. Eine tolle Szene aus dem Stück „®Evolution“, das Yael Ronen einmal nicht mit dem Ensemble des Berliner Maxim Gorki Theaters entwickelt hat. Es ist mit dem Schauspieler Dimitrij Schaad aus ihrer Stammbesetzung am Hamburger Thalia Theater entstanden und dort seit drei Jahren ein Dauerbrenner. Der neue und direkt vom Ensemble gewählte Schauspieldirektor Christoph Roos hat die satirische Szenencollage nun am Theater Krefeld-Mönchengladbach inszeniert. Bücher des israelischen Historikers und Kolumnisten Yuval Noah Harari waren die Inspirationsquellen für eine Reise in die Zukunft. In zwanzig Jahren...

„(R)Evolution. Eine Anleitung zum Überleben im 21. Jahrhundert“ von Yael Ronen und Dimitrij Schaad – Inszenierung Christoph Roos, Bühne und Kostüme Carola Reuther, Musik Markus Maria Jansen

Theater Krefeld / Mönchengladbach: Zwischen Horror und Humor

Angst und Schmerz kriechen aus jeder Silbe

Von der Sonne in den Swimming Pool und zurück 

Faust will nicht erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Er will einen Hit komponieren, ein Siegerlied für den European Song Contest. Aber die Energie hat ihn verlassen. Schlaff sitzt er am Klavier, schlürft Merlot und spielt mit einer Hand Dreiklänge. Hinter ihm taucht ein Mensch mit einem Pudelkopf auf. Und als sich aus den Tönen der Song „Super Trooper“ von Abba entwickelt, wird des Pudels Kern sichtbar. Mephisto erscheint in der Gestalt von Iggy Pop. Ja, das ist ein durchgeknalltes Stück. Voller Albernheiten, Trash und Quatsch. Auch wenn die Dramaturgie gegen Ende hin ein wenig den Geist aufgibt ist es großartig – ein wilder Theaterspaß, der auch an einem Dienstagabend das Abopublikum im ausverkauften großen Haus von den Stühlen reißt. Der „Pudelpunk Song Contest“ ist eine Hommage an den Geist des Punk. Iggy Pop führt Faust – oder den Schlagerkomponisten Rolf Kugel – nicht durch Hexenküche und Walpurgisnacht. Sondern durch die ikonischen Clubs in New York (CBGB´s), London (Roxy) und Düsseldorf (Ratinger Hof). Esther Keil trägt ein T-Shirt mit aufgedrucktem nacktem, faltigem Männeroberkörper, sie klagt über Rückenschmerzen und gibt dennoch alles – Iggy Pop eben. Margarethe ist niemand anders als Debbie Harry, die Leadsängerin der Band „Blondie“. Naima Laube...

„Pudelpunk Song Contest“ (UA) nach Goethes „Faust“ von Jörg Wockenfuß und Nicolas Schwarzbürger – Regie Christoph Roos, Musikalische Leitung Jörg Wockenfuß, Bühne Oliver Kostecka, Kostüme Jenny Theisen, Choreographie Ralph Frey

Theater Krefeld/Mönchengladbach: Fiesta Faustiana

Theater und Orchester der Stadt Heidelberg: Liebe lässt die europäische Eiszeit schmelzen 

Schwein gehabt

Was macht das Theater, Anne-Cathrin Lessel?

Stiller Abbau?

Samtener Schutzraum

Leere Bühnen  für volle Köpfe?

Schau mal einer an

Das Nest sauber halten

Romeo und Julia in der Cadillac-Welt

Abwehr gegen nackte Nonnen

Theater an der Ruhr Mülheim: Lost in Weirdness

Neue Berufsfelder erfinden

Ich arbeite einfach gern

Erst der Wald, dann der Boden

Mit der Pfeilspitze ins Herz hinein

Bewegen, Zeichnen, Überzeichnen

Was macht das Theater, Jörg Hartmann?

St. Pölten:: Peter-Turrini-Dramatiker*innenstipendium für Paula van Well

Publikumserregung mit Extradimension

Leipzig: Auswahl fürs Festival Politik im Freien Theater

Deutsches Nationaltheater Weimar: Drei Fiktionen für dreizehn Millionen Schicksale

Der Notfall als Prinzip

Neue Dramatik trifft Figurentheater

Dober Dan, Ljubljana

RambaZamba Theater Berlin: Riesenspaß mit Hintersinn

Heidelberger Stückemarkt: Das schreckliche Geschwür der Vergangenheit

Solidarität und Waffen

Theater Krefeld-Mönchengladbach: „Ya Basta!“ (UA) von Jorge Angeles. Regie Jorge Angeles, Ausstattung Lydia Merkel

Krefeld / Mönchengladbach: Bruderzwist auf krummen Pfaden

Gegen Willkür hilft kein rationales Argumentieren

Lego meets Ikea

Ruhm den Kleinen!

Thüringer Befund

Bodyhorror/Tarantino

Bilder im Takt eines Textes

R Ä U M E

Ästhetische Selbstreflexion

Schauspiel Stuttgart: Was witzig ist und was nicht

sogar theater Zürich: Easy said, but schwer getan

Das Ährenfeld als stille Utopie

Berufsbild: Digitaldramaturg

Ja, er lebt noch – oder: Brecht is back!

Content-Note: Klassistische Äußerungen Aufregung in Krefeld: Bei der Verleihung der OPER! Awards bekam die Stadt die Anti-Auszeichnung „Ärgernis des Jahres“. Grund ist der seit vielen Jahren verwahrloste Theaterplatz. Die Stadt verweist darauf, dass sie Gegenmaßnahmen ergriffen hat. Die Jury bleibt bei ihren Argumenten und sagt, Krefeld wolle mit dem Protest nur von eigenen Fehlern ablenken. Erstmal ein Blick auf die Fakten: Das Theater Krefeld hat wirklich ein riesiges Problem. Seit Jahren ist der Theaterplatz ein Treffpunkt von Drogendealern und Obdachlosen. Beim Weg zur Vorstellung prallen verschiedene Welte aufeinander. Die Beschäftigten des Theaters haben ebenso für eine sozialgerechte Lösung protestiert wie die Theaterleitung, jahrelang passierte nichts. Nebenher hat das Zwei-Städte-Theater Krefeld-Mönchengladbach an seiner zweiten Spielstätte ein fast noch größeres Problem. Da ist eine aufgegebene Parkgarage die einzige Möglichkeit, sein Auto abzustellen. Wer den normalen Weg hinaus nehmen will, steht im Treppenhaus zwischen fleckigen Matratzen. Hier wohnen Menschen unter erbärmlichen Umständen, der städtische und vor allem politische Umgang damit ist eine Schande. Als ich letztens dort war, um die Aufführung „Revolution“ anzuschauen, erinnerte die Szene an Bilder aus einem Zombiefilm. <blockquote> <h2>„Da flirten die OPER! Awards hemmungslos mit dem Vokabular der Rechtspopulisten“</h2> </blockquote> Am Niederrhein liegen also Bronx und Bühne nahe beieinander, an wenigen...

Die Stadt Krefeld bekommt für ihren Theaterplatz den OPER! Award als Ärgernis des Jahres

Der Müll, der Mensch und das Marketing 

Dramaturgie der Solidarität

Belgrad: Nikita Milivojević nicht als künstlerischer Leiter von BITEF verlängert

Zerbrochene Familiengeschichten

Chemnitz und sein Schauspielhaus – ein Trauerspiel der Stadtpolitik

Rede zur Entgegennahme des Kurt-Wolff-Preises 2025

Das Thema Hitze  wird in Zukunft  auch dazugehören

Die Rache der Königinnen

Wir gehen rein

Die Signatur unserer Zeit

Rückblende. Mitte der neunziger Jahre in Thüringen. Die Theater in Altenburg und Gera müssen fusionieren. Ein gewaltiger Einschnitt, beide Städte haben eine starke eigene Geschichte. Damit es klappt, nahmen sich die Verantwortlichen das Zwei-Städte-Theater in ­Krefeld und Mönchengladbach zum Vorbild. Intendant der neu gegründeten Altenburg-Gera Theater GmbH war Michael Grosse. Heute leitet der Schauspieler und Regisseur die Vierspartenbühne am Niederrhein. 75 Jahre alt wird das Fusionstheater in diesem April. Am 19. April 1950 haben die Räte der Städte Krefeld und Mönchengladbach den bis heute gültigen Fusionsvertrag unterzeichnet. Seitdem hält die Theaterehe, auch wenn es zwischendurch einige Veränderungen gab. Mönchengladbach hat der Bühne vor 19 Jahren das Schauspielhaus weggenommen, weil die Stadt von einer Zukunft als Musicalmetropole träumte. Das war ein Flop, ein voll funktionsfähiges Theater rottete vor sich hin, wie manches in Mönchengladbach. Das Theater spielt seitdem komplett im Stadtteil Rheydt. „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen.“ Der berühmte Satz aus dem „Vorspiel auf dem Theater“ zu Goethes „Faust“ gilt am Niederrhein. Oper und Schauspiel bieten die erprobte Mischung aus Klassikern und Novitäten. Eine Reihe mit außereuropäischem Theater hat internationale Perspektiven in den Spielplan gebracht, bevor auch andere Bühnen sich für Stimmen außerhalb der erprobten Festivalproduktionen interessiert haben. Und...

Das Zwei-Städte-Theater Krefeld/Mönchengladbach wird 75 und gilt bundesweit als Vorbild für eine funktionierende Fusion

Kein Platz für Machtspielchen

Die Grenzen der Freiheit

Stück Labor 2023/24

Kunstfreiheit, Kürzungen und Ukraine-Unsolidarität

München: Auswahl für Radikal jung Festival

Mit nachhaltiger Kunst  die Menschen berühren

„Sie wollen Institutionen, die sie kontrollieren können“

Schauspiel Stuttgart: Überleben in der Karaokebar

Die Unsterblichkeit des Theaters

Die Schauspielbühnen Stuttgart: Die Eiseskälte der Erben-Generation

Was macht das Theater, Alexander Scheer?

Wenn die Unis Trauer tragen

Die Zukunft nebenan

Was macht das Theater, Franziska Werner?

Das Problem mit der Apokalyptik

Kampf im Käfig

Feminismus neu ausrichten

Zug: Sélection fürs Schweizer Theatertreffen bekanntgegeben 

Das große Plus an Menschlichkeit

Zirkus

Thüringen

Buchrezensionen

Saarland

Österreich

Auftritt

Theatergeschichte

Neubau & Sanierung

Arbeitsbuch

TdZ-Geschichte

Schauspiel

Mecklenburg-Vorpommern

ixypsilonzett

Klimawandel

Ozeanien

Bremen

Theaterpädagogik

D / A / CH

Nordrhein-Westfalen

Hamburg

Niedersachsen

Inklusion

double

Nordamerika

Südamerika

Sachsen-Anhalt

Recht

Uraufführungen

Sparten

Rheinland-Pfalz

Polen

Musiktheater

Queeres Theater

Europa

Theater der Zeit

Sachsen

Was macht das Theater...?

Bayern

Tanz

Performance

Report

Slowenien

Kunstinsert

Debatte

Asien

Tschechien

Brandenburg

Neue Dramatik

Wissenschaft

Hessen

Berlin

Kommentar

Dramaturgie

Afrika

Ukraine

Open Access

Labor Kulturjournalismus

International

Praxiswissen

Digitales Theater

Kinder- & Jugendtheater

Recherchen

Chile

Akteur:innen

Dramatik

Baden-Württemberg

Puppen-, Figuren- & Objekttheater

Regie

Theaterkritiken

Schleswig-Holstein

Festivals

Schweiz

Ungarn

Dramaturgie der Zeitenwende

Bertolt Brecht

Freie Szene

Sprechtheater

Kritiken

Stücke

Bühne & Film

Kostüm und Bühne

Musik im Schauspiel

Georgien

Scène

Stück Labor – Neue Schweizer Dramatik

Kulturkürzungen

Startseite

Magazin

Me and My Girl

Africa Moon

norway.today

Dogville

Der Goldene Drache

Die Fledermaus

Das Schloss

Amadeus

Ohne Tee kann man nicht kämpfen

ZwergNase

Treppauf Treppab

Macbeth

Romeo und Julia

Der Kirschgarten

Rusalka

Wer hat Angst vor Virginia Woolf?

Das Tagebuch der Anne Frank

Der Tod und das Mädchen

Salome

Der zebrochene Krug

Die  Räuber

Insekten

Käfig aus Wasser

Arsen und Spitzenhäubchen

Wie es euch gefällt

Zeit der Kannibalen

Mondlicht und Magnolien

Das Geheimnis des Edwin Drood

Ladenschluss

Theater Krefeld und Mönchengladbach

Kein Platz für Machtspielchen

Theater Krefeld/Mönchengladbach: Fiesta Faustiana

Kommentar

Der Müll, der Mensch und das Marketing

Theater Krefeld / Mönchengladbach: Zwischen Horror und Humor

Krefeld / Mönchengladbach: Bruderzwist auf krummen Pfaden

Assoziationen

Person

Christoph Roos

Neuerscheinungen im Verlag