Magazin
Ressource Bühnenbild
Zirkulare Bühnen am Beispiel von Barbara Ehnes und Eva Lochner
von Knut Klaßen
Erschienen in: Theater der Zeit: Freie Szene – Occasions – Ereignisse im Raum (04/2023)
Assoziationen: Kostüm und Bühne Dossier: Klimawandel Schauspiel Frankfurt

Nachhaltig am Theater zu produzieren rückt nicht zuletzt durch den Fonds Zero der Bundeskulturstiftung in den Fokus. Dabei ist der Begriff Nachhaltigkeit so dehnbar, dass er kaum die notwendige Herangehensweise beschreibt. Er wurde in der Forstwirtschaft geprägt und meint, den Status quo zu erhalten. Das können wir uns aber nicht mehr leisten, wir brauchen eine sozial-ökologische Transformation in Richtung Schonen.
Schon seit Längerem arbeitet Barbara Ehnes, Bühnenbildnerin, Regisseurin und Professorin an der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) Dresden, an Ideen, wie Theater zu Laboren des zirkularen Denkens werden können. Sie sind ideale Forschungsorte, befinden sich doch verschiedene Gewerke in dichter Verzahnung in einem Haus. Es benötigt nur eine kleine Zelle von Mitarbeiter:innen, die Fragen stellen: Woher kommt unser Material? Wie verbinden wir Materialien reversibel? Wie vermeiden wir Verbund? Wie müsste ein modulares, wiederverwendbares Hinterkonstruktionssystem aussehen? Gibt es neue Materialien, die selbst wachsen, cool aussehen, kompostierbar sind? Können wir auch Zeit zur Demontage einplanen? Zu jeder Montagehalle kommt jetzt auch eine Demontagehalle, sagt Nadia Fistarol, Bühnenbildnerin und Professorin an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHDK). Barbara Ehnes und Nadia Fistarol haben im Zusammenhang ihrer Hochschulen StuFF gegründet – ein Open-Source-Projekt –, mit dem Ziel, gemeinsam mit engagierten Theaterschaffenden ein vermehrt ökologisches...