Theater der Zeit

Kostüm und Bühne

Das Bühnenbild kann alles. Es ist immer weniger eindeutig. Ob Performanceinstallationen von Kris Verdonck, Open-World Settings von Signa Köstler (SIGNA) oder Narrative Spaces bei Mona el Gammal: Die klassische Vorstellung vom Theaterbild ist aufgelöst und die Aufführungspraxis der Gegenwart längst geprägt von einer ausufernden Entgrenzung der Einzelkünste. Dennoch, Kostüme und Bühne erzeugen Bilder, die das ästhetische Erleben des Publikums und seinen Zugang zum Stück entscheidend prägen. An dieser Stelle begleiten wir die Entwicklungen des visuellen Theatererlebnisses und geben Einblick in die Arbeit deutschsprachiger Bühnen- und Kostümbildner:innen.

  • „John Gabriel Borkman“, frei nach Henrik Ibsen von Vegard Vinge, Ida Müller und Trond Reinholdtsen am Prater

    Laudatio

    Eine totale Szenografie

    Laudatio auf Vegard Vinge und Ida Müller zum Hein-Heckroth-Bühnenbildpreis

    von Andrew Friedman

    Ich bin nervös, weil Lobreden in den USA nicht üblich sind. Die beiden gängigen Genres amerikanischer Reden sind Bekenntnisse und Predigten. Deshalb möchte ich mit einem kurzen Bekenntnis beginnen, gefolgt …

    Foto: David Baltzer/bildbuehne.de

  • Die Hugenotten, Deutsche Oper Berlin, 1987

    Theater sammeln

    Theater ist kein Museum, sondern eine lebendige Kunst, die es vor allem mit dem Augenblick und der jeweiligen Zeit und Entstehungszeit einer Aufführung zu tun hat. Was bleibt, wenn der …

    von Bärbel Reißmann

    Foto: Kranichphoto, Stadtmuseum Berlin

  • St. François d’Assise, Oper Leipzig 1998

    Der ganze Kosmos in einem Bild

    Die Bühnenarbeiten von Gottfried Pilz sprengen immer wieder sämtliche Dimensionen – in vielerlei Hinsicht. Perspektiven werden in Frage gestellt, verdreht und gespiegelt oder gänzlich auf den Kopf gestellt. Und das …

    von Jochen Diederichs

    Foto: Karen Stuke

  • Szene aus Ersan Mondtags „Monument eines unbekannten Menschen“ mit Frank Büttner, Marina Galić und Tina Keserović im Deutschen Pavillon von Venedig..

    Akteure

    Die vierte Wand in der Kunst der Gegenwart

    Ersan Mondtag über seinen Biografie-Echoraum im deutschen Pavillon in Venedig im Gespräch mit Ludwig Haugk

    von Ersan Mondtag und Ludwig Haugk

    War dein Großvater, Hasan Aygün, zu seinen Lebzeiten jemals in Venedig? Ersan Mondtag: Nee, natürlich nicht. Jetzt ist er in deinem Kunstwerk sehr lange in Venedig, über ein halbes Jahr. …

    Foto: Thomas Aurin

  • Unterricht

    Der Mensch ist im Theater unersetzlich

    Vor fast zehn Jahren, im Jahr 2014, habe ich an der Bayerischen Theaterakademie August Everding im Studiengang Maskenbild abgeschlossen. Gleich im Anschluss wurde ich ans Münchner Residenztheater engagiert. Da wir …

    von Olga Rex

    Foto: Cordula Treml

  • Cie. Lunatic, Qui pousse, 2017.

    Essay

    Ding-Körper: Wer bewegt wen?

    Ding-Körper: Wer bewegt wen? Das Bühnenbild als Spannungsfeld zwischen Zirkus- und Figuren-Raum

    von Saskia Bellmann

    Die Bühnenbildnerin und Theaterwissenschaftlerin Saskia Bellmann beschäftigt sich für ihre Dissertation unter Betreuung von Prof. Dr. Amos Fergombé an der Université Polytechnique Hauts-de-France in Frankreich mit dem Bühnenraum im zeitgenössischen …

    Foto: Pauline Turmel

  • Philippe Quesne, Le Jardin Des Délices / Der Garten der Lüste.

    Thema

    Melancholischer Trost

    Die Utopien von Philippe Quesne und Vivarium Studio

    von Anke Meyer

    Bei Philippe Quesne und seinem Vivarium Studio ist nie klar, ob sich auf der Bühne gerade eine Utopie oder eine Dystopie entfaltet. So unklar wie im Leben. Punkt. Damit könnte …

    Foto: © Katrin Ribbe, Ruhrtriennale 2023

Produkte

Kostüm und Bühne

  • Die Galerie im Bahnhof in Teterow (Mecklenburg-Vorpommern)

    Bericht

    Bilderlust in Teterow

    Ein neuer Kunstraum in Mecklenburg zeigt Arbeiten des Bühnenbildners Volker Pfüller

    von Juliane Voigt

    Foto: picture alliance / dpa | Bernd Wüstneck

  • Auf Augenhöhe mit einem Korallenriff: „Organismo“ von Maraña, eingeladen zum Festival „Fragile“ in Wuppertal. Foto: Thomas Rusch

    Gespräch

    Das Ende der Verzichtsmetapher

    Bettina Milz im Gespräch mit Nathalie Eckstein über nachhaltige Produktionsformen und das Festival Fragile – Festival for young changemakers in Wuppertal

    von Bettina Milz und Nathalie Eckstein

    „Fragile“ – wofür steht die Festivalüberschrift? Bettina Milz: Das Schöne an FRAGILE ist, dass es immer den gleichen Wortstamm hat, verständlich ist in englisch, französisch, italienisch oder deutsch. Ich empfinde …

    Foto: Thomas Rusch

  • „Cristo“ (Christus) von Manuela Infante, Design Claudia Yolin

    Überlegungen

    Die Schützengräben des Unwahrscheinlichen

    Seit 23 Jahren arbeite ich in den Darstellenden Künsten von der technischen Seite aus. Ich habe immer das große Engagement meiner Kollegen geteilt, darüber nachzudenken, was wir in den prekären …

    von Claudia Yolin

    Foto: Álvaro Benítez

  • „Automatenbüfett“ von Anna Gmeyner, 2020, Akademietheater Wien, Regie: Barbara Frey, Kostüme: Esther Geremus, Mitarbeit Bühnenbild: Stefanie Wagner

    Unbehauster Körper, unbehauster Klang

    von Barbara Frey

    Man könnte von mir als Regisseurin eigentlich verlangen, dass ich nach zweimonatiger Probenzeit ein Bühnenbild „verstanden“ haben müsste. Ich schaue jeden Tag stundenlang darauf, lasse die Menschen sich darin bewegen, …

    Foto: Archiv Martin Zehetgruber

  • Der Beitrag aus Zypern wurde mit der Goldenen TRIGA ausgezeichnet. Foto Cruz

    Bericht

    Vom Schlachthaus zur Diskurskabine

    Die 15. Prager Quadriennale für Szenographie und Performance Design

    von Thomas Irmer

    Hier hat man früher Tiere geschlachtet und Fleisch en gros verkauft. In den 1990ern wurde das weiträumige Areal im Norden Prags dann zum Holešovice-Markt, ein ganzes Viertel mit kleinen Straßen …

    Foto: Cruz

  • Tode von My friend Martin, 1990, Drei mobile Transportcontainer / Messeparkplatz Graz, Regie: Martin Kušej, Kostüme: Aglaia Foitl

    Gespräch

    My friend Martin

    Ein Gespräch mit Martin Kušej über die gemeinsamen Anfänge in Graz

    von Martin Kušej und Judith Gerstenberg

    Lieber Martin Kušej, dich verbindet mit Martin Zehetgruber eine bald vierzigjährige künstlerische Partnerschaft. Es ist unmöglich, all eure gemeinsamen Arbeiten zu beleuchten. Ich möchte daher mit dir über die Anfänge …

    Foto: Archiv Martin Zehetgruber

  • Der Weibsteufel von Karl Schönherr, 2008, Akademietheater Wien, Regie: Martin Kušej, Kostüme: Heide Kastler, Mitarbeit Bühnenbild: Stefanie Wagner

    Das Unmögliche und das Abgründige

    Martin Zehetgruber lernte ich Mitte der 1990er Jahre im Deutschen Schauspielhaus Hamburg kennen. Er wurde mir als „d e r Z.“ vorgestellt. Schwarze ausgewaschene 501er-Jeans, spitze Boots, buschiger Schnauzbart, weiche …

    von Heide Kastler

    Foto: Burgtheater / Georg Soulek

  • Das Pandämonium für „Wozzeck“ in der Regie von Florian Luz am Staatstheater Kassel 2021

    Akteure

    Ganz nah dran am „Gefühlskraftwerk Oper“

    Mit seinen Raumbühnen öffnet der Szenograf Sebastian Hannak Horizonte für ein demokratisches Theater. Mit technischen Konstruktionen und digitaler Technik schafft er dem Publikum Erlebnisse

    von Elisabeth Maier

    Das spielsüchtige Kind sitzt vor dem Bildschirm und zockt. ­Seine Mutter Marie ertrinkt im Alkohol. Verzweifelt versucht Wozzeck, den Lebensunterhalt seiner Familie zu bestreiten. Doch so sehr er sich auch …

    Foto: Sebastian Hannak

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