Theater der Zeit

Theater der Zeit 4/2023

Freie Szene

Occasions – Ereignisse im Raum

teilen:
„Total Romance: Partial Repair“ von Isabel Lewis, Schauspiel Leipzig
„Total Romance: Partial Repair“ von Isabel Lewis, Schauspiel LeipzigFoto: Rolf Arnold/ Schauspiel Leipzig

Editorial

von Thomas Irmer und Nathalie Eckstein

Die freie Szene, diese zweite Säule der deutschsprachigen Theaterlandschaft, ist das Thema dieses Heftes. Von der Pandemie und ihren Folgen noch härter betroffen als die Theater in staatlicher und kommunaler Trägerschaft, bekommt die Diskussion um ihre Förderung in Deutschland eine neue Dringlichkeit, wie der Dramaturg und Experte Henning Fülle schreibt. Die Post-Corona-Perspektive bildet aber nur einen Teil dieser Diskussion, die letztlich zu neuen förderpolitischen Entscheidungen führen will. Denn in den letzten zwanzig Jahren haben sich die Produktionsverhältnisse verändert. Die einst einzeln und frei produzierenden Gruppen – Autonomie galt ihnen als höchster Wert – hängen heute oft an den größeren organisatorischen, finanziellen und kuratorischen Zusammenhängen von koproduzierenden Festivals und Produktionshäusern. Eine durchaus ambivalente Entwicklung. In Thüringen wird ein solches Produktionshaus gerade …

Magazin

Anzeige

Joachim Meyerhoff, Stephanie Eidt, Laurenz Laufenberg, David Ruland, in „Die Möwe“, in der Regie von Thomas Ostermeier Foto: Gianmarco Bresadola

Schaubühne Berlin: Komik unterm Laubwerk

„Die Möwe“ von Anton Tschechow – Regie Thomas Ostermeier, Bühne Jan Pappelbaum, Kostüme Nehle Balkhausen

von Thomas Irmer

Der erste große Auftritt ist ein Baum. Eine riesige Platane, deren Blätterwerk die vorderen Reihen des Sitzhalbrunds überwölbt und so einen Teil der Zuschauer gleichsam als Raumbaum einbezieht. Jan Pappelbaum …

Foto: Gianmarco Bresadola

Einfach Theater

Hier schreiben unsere Kolumnist:innen, die Schrifststellerinnen Jenny Erpenbeck und Kathrin Röggla und der Schauspieler Burghart Klaußner, monatlich im Wechsel.

Foto: Laurent Denimal

Anzeige

Screenshots der Veranstaltungen (von links nach rechts: Alexander Kluge, Brechts Grab und Prof. Dr. Ulrike Haß

Einfachheit oder artistische Montage

Die Brecht-Tage 2023 beschäftigten sich mit der „Kriegsfibel“

von Thomas Wieck

Als Ulrike Haß den Titel ihres Vortrags „Erdbebenzone Eurasien. ‚Die Troerinnen‘ und Folgen“, entliehen aus dem Metaphern-Tresor Heiner Müllers („Das Preußen des Heinrich von Kleist ist eine Erdbebenzone, von Verwerfungen …

Foto: links Xu Xing, rechts Gabriela Neeb

Thema

„NAME HER. Eine Suche nach den Frauen+“, Anne Tismer/Marie Schleef, 2020

Und jetzt, freie Szene?

Die zweite Säule der deutschen Theaterlandschaft braucht eine umfassende Neudiskussion des gesamten Fördersystems

von Henning Fülle

Es ist paradox: Die drei Jahre der Pandemie, in denen Kultur wegen der Schutzmaßnahmen gegen das Virus kaum oder nur digital stattfinden konnte, haben den wirklichen Umfang und die Bedeutung …

Foto: Lea Hopp

Der Ringlokschuppen in Mülheim an der Ruhr

Das umarmende Haus

Der Ringlokschuppen Ruhr in Mülheim entstand als soziokulturelles Zentrum und ist heute Heimat der darstellenden Künste im Ruhrgebiet

von Stefan Keim

Foto: Björn Stork

Akteure

Isabel Lewis

Erweiterung des Menschlichen

Die Künstlerin Isabel Lewis inszeniert Räume als Organismen, in Zürich und am Schauspiel Leipzig Im Gespräch mit Ute Müller-Tischler

von Isabel Lewis und Ute Müller-Tischler

Isabel Lewis, auf der Suche nach Ihrer künstlerischen Homebase landet man bei einem Video aus der Vogelperspektive. Zu sehen ist eine Performance auf einem riesigen Platz vor einem lichtdurchfluteten Gebäude. …

Foto: picture alliance/EPA-EFE | ENNIO LEANZA

Anzeige

Stück

Diskurs & Analyse

Serie: Warum wir das Theater brauchen #03

Grundbedürfnis Fantasie

von René Heinersdorff

In der neuen Serie schreiben Theatermacher:innen über innere Antriebe, gesellschaftliche Bedingungen und künstlerische Motivationen. Und natürlich auch darüber, wer das Wir dieses Ganzen ist oder sein sollte. Diesmal René Heinersdorff …

Report

„Fantasmagoria“ von Philippe Quesne im Rahmen des Festivals Geister, Dschinns & Avatare im HAU, Berlin

Gastspiel der Geister

Das Berliner Hebbel am Ufer probiert ein Festival über die Verknüpfungen von Magie und Digitalität

von Nathalie Eckstein

Eine männliche Stimme flüstert die Rahmenhandlung einer Séance über die Lautsprecher. Auf dem schwarzen Vorhang wirbeln Animationen menschlicher Knochen. Dann öffnet sich der Vorhang: Hinter einer Gaze ist die Bühne …

Foto: Martin Agryroglo