„Die Aufgabe“, B. K. Tragelehns Stück über die Aporien der sozialistischen Planwirtschaft, wurde 1960 im Umkreis von Heiner Müllers „Der Lohndrücker“ und Peter Hacks’ „Die Sorgen und die Macht“ begonnen und verstand sich wie diese als ein Stück Fürstenerziehung: szenischer Appell wider die Absurditäten des Planerfüllungsfetischismus. Das gleichzeitig mit Müllers „Die Umsiedlerin“ entstandene Fragment, das der Autor Mitte der sechziger Jahre mit ganz persönlichen Erfahrungen anreicherte, war lange Zeit nur in einer Zeitschriftenveröffentlichung zugänglich gewesen (ndl 1994/3); seit 2016 liegt es, von Jens-Fietje Dwars musterhaft ediert, in einer Ausgabe der Weißen Reihe des quartus-Verlags vor. Ein junger, initiativer Regisseur hat es entdeckt; er heißt Benjamin Zock und fing Feuer an einer zwischen Vers und Prosa wirkungsvoll changierenden Sprache, welche Vorgänge, die dem heutigen Zuschauer so fern sind wie die Komplikationen der Rosenkriege, in einer Weise auflädt, die sie durchscheinend macht für den Kampf zwischen Ideologie und Realität, zwischen dem Abstrakten und dem Konkreten, der sich in jedem Zeitalter neu kostümiert.
Zock hat sich, unterstützt von dem jungen Bühnen- und Kostümbildner Johannes Weilandt, der realistisch ausmalenden Gebärde durchaus enthalten; schon der Raum, der ihm im sogenannten Acker Stadt Palast, einer Halle im Hinterhof der Berliner Ackerstraße, zur Verfügung stand, schloss...