Angewiesenheit – dieser Begriff beschreibt den Kern des Theatermachens. Man ist voneinander abhängig. Und das gelte auch für Intendanten, merkte Ulrich Khuon, selbst Intendant des Deutschen Theaters Berlin und Präsident des Deutschen Bühnenvereins, in einer spontanen Ausführung an. Das gilt aber nicht nur innerhalb der Theater, es gilt auch gegenüber der Politik. Auch deshalb hat Frontfrau Lisa Jopt von Anfang an darauf geachtet, dass das Ensemble-Netzwerk (EN) vor allem eines ist: konstruktiv.
Ein Signal des Miteinanders geht von der zweiten bundesweiten Ensemble-Versammlung aus, die vom 12. bis 14. Mai in der Reithalle des Hans Otto Theaters Potsdam stattfand. Während die Wut über oft niedrige Gagen und den hierarchisch strukturierten Betrieb vergangenes Jahr in Bonn noch mit Händen zu greifen war und Lisa Jopt sich immer wieder mit Verve dazwischenwarf, wenn die Stimmung zu kippen drohte, geht es in Potsdam überwiegend heiter-konzentriert zu. „Fast zu harmonisch“, wie einer der (wenigen) anwesenden Intendanten meint.
Die neue Entspanntheit liegt natürlich an den inzwischen erzielten Erfolgen. Offenkundig ist, dass auch der Bühnenverein Veränderungen will. Die Anhebung der Mindestgage und die Regelung bei Gastverträgen sind wichtige Schritte. Und natürlich ist es ein starkes Signal, wenn Florian Fiedler zum Antritt seiner Intendanz in Oberhausen, der Stadt...