Ein Studium fordert heraus. Manche Menschen stehen dabei aufgrund ihrer körperlichen, mentalen und seelischen Beschaffenheit vor größeren Herausforderungen als andere. Menschen und ihre Körper fordern aber auch in ihrer je individuellen
Verfasstheit das Studium heraus, die Curricula, die Lehrenden, die Institution. Ein Studium wie das Schauspielstudium, das sich mit Körpern und ihrer Wahrnehmung
befasst, steht dabei vor besonderen Herausforderungen.

Schauspielkörper

Schauspieler:innen stehen immer mit ihren Körpern auf der Bühne. Und dennoch wissen wir vielleicht noch nicht einmal, was Körper – im Plural – alles vermögen. Zwar kann nachgezeichnet werden, welche Rolle Körper im Kontext historischer und gegenwärtiger schauspielerischer und performativer Praktiken spielen, die Frage, welche Rolle Körper aber spielen können, ist eine Frage nach der Potenzialität von Körpern. Diese Frage kann hier nicht nur aufgrund der Kürze des Textes nicht
beantwortet werden, sondern auch, da jede Reflexion immer bereits von einem
bestehenden Wissen über Körper und ihre Performanzen ausgeht. Einem Wissen, das sich oftmals auf den Körper – im Singular und damit als abstrakte und normierte Entität – bezieht. Aus der Unmöglichkeit einer allgemeinen oder abschließenden
Beantwortung aber erwächst Verantwortung. Eine Verantwortung gegenüber heterogenen Körpern; eine Verantwortung, die zum Respekt vor Körpern aufruft und ihre individuellen Artikulationen achtet.

Ein verändertes,...