Gespräch
Mut zum Risiko
Peter Carp über seine Faszination für Menschen und die Welt der Bilder mit Bodo Blitz im Gespräch
von Peter Carp und Bodo Blitz
Erschienen in: Arbeitsbuch: Peter Carp – Weltempfänger in Luzern, Oberhausen und in Freiburg (04/2025)

Sie haben Ihre Laufbahn als Dramaturg begonnen, arbeiteten dann als freier Regisseur, bevor Sie über die Stationen Luzern, Oberhausen und Freiburg die Funktion der Theaterleitung übernommen haben. Welche Erfahrungen sammelten Sie auf diesem Weg?
Peter Carp: Eigentlich habe ich als Regieassistent unter Hans Neuenfels begonnen. Erst in einem zweiten Schritt übernahm ich dann kommissarisch die Leitung der Dramaturgie an der Volksbühne Berlin. Mein Team und ich haben bei unseren unterschiedlichen Stationen eine grundlegende Erfahrung gemacht: Wir versuchen, wenn wir einen Spielplan machen, erst einmal über die Künstler:innen nachzudenken, diese dann einzuladen, und mit denen gemeinsam ein Stück zu finden. Das ist ein großer Unterschied zur üblichen Praxis, dass Dich ein Haus anruft und fragt: „Wir wollen dieses oder jenes Stück herausbringen, hast Du dann und dann Zeit?“ Wir gehen den umgekehrten Weg, buchen die Künstler:innen gewissermaßen, und geben ihnen dann Raum, mit uns gemeinsam herauszufinden, was wir machen wollen.
Sie haben gerade eben gesagt, dass Sie – wenn es um den Spielplan geht – von den Menschen ausgehen, also von den Künstler:innen. In Gesprächen, die ich mit Ihren Schauspieler:innen geführt habe, wurde geäußert, dass Sie auch in der Regiearbeit vom Menschen ausgehen. Können Sie das einmal näher beschreiben?
PC: Ich...