Theater der Zeit

3.3 Zur performativen Kunst des theatralen Probens als Ausprägung einer Ästhetik der Herausforderung

von Viktoria Volkova

Erschienen in: Recherchen 152: Zur Konstituierung der Kunstfigur durch soziale Emotionen – Probenarbeit von Dimiter Gotscheff, Thomas Langhoff und Thomas Ostermeier (12/2019)

Die im vorangegangenen Text skizzierten Entstehungsmerkmale einer Ästhetik der Herausforderung lassen sich mit einem »radikale[n] Performanzkonzept«40 in Verbindung setzen. Die »Radikalität« eines solchen Konzepts besteht im Vergleich zu einem »schwachen« bzw. »starken« Performanzkonzept41 darin, dass mit diesem die Grenzen von dichotomischen Theorien und Systemen aufgewiesen werden können: Die mit dem Performativen verknüpfte Seite eines jeden Systems setzt Dynamiken in Gang, die das dichotomische Schema als Ganzes destabilisieren.42 »In den Existenz- und Gelingensbedingungen jedes Systems […] ist also etwas angelegt, das mit dem System in Widerstreit liegt, die Grenzen dieses Systems überschreitet und das System selbst damit auflöst.«43 Im Fall des sozialen Gruppenprozesses »Probe im Regietheater« ist dieses Etwas, »das mit dem System in Widerstreit liegt«, zum einen die Geschlossenheit der Proben. Der Beruf des Schauspielers schließt erworbene Fähigkeiten und Fertigkeiten ein, über die der normale Alltagsmensch in der Regel nicht verfügt. Eine der wesentlichsten Kompetenzen eines Schauspielers besteht in der Fähigkeit, sich der Beobachtung durch »Dritte« auszusetzen, und zwar unter verschiedensten Bedingungen, darunter nicht selten solchen, die im Alltag als peinlich betrachtet werden.44 Der geschlossene Charakter der Probe (sprich: ihre Isoliertheit von der Außenwelt) verhindert indes einerseits eine Überprüfung der Spielfähigkeiten der Darsteller in Anwesenheit...

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