Recherchen 152
Zur Konstituierung der Kunstfigur durch soziale Emotionen
Probenarbeit von Dimiter Gotscheff, Thomas Langhoff und Thomas Ostermeier
400 Druckseiten, 21 Beiträge, Ausgabe kaufen
Assoziationen: Viktoria Volkova Schaubühne am Lehniner Platz Deutsches Theater (Berlin) Berliner Ensemble
1 Über die »Genealogie« der Probe
- 1.1 Zum Verhältnis von Performance und Probe sowie zur Methodik der Probenanalyse- Bevor theatrale Probenprozesse in den Fokus meiner Betrachtung rücken, sollte zunächst deren Verhältnis zum Performance-Begriff geklärt werden. Bereits Ende der 1950er Jahre des zurückliegenden Jahrhunderts schlug der amerikanische Ethnologe Milton … - von Viktoria Volkova 
- 1.2 Zum Verhältnis von Proben-, Handlungs- und Aufführungssituation im Probenprozess- Ein Probenprozess lässt sich nicht analysieren, ohne auf seine Struktur einzugehen. Die Auseinandersetzung mit dieser Struktur erfordert das Heranziehen jener Methoden, die allein vom Ziel der jeweils vorgenommenen Untersuchung abhängen. … - von Viktoria Volkova 
2 Zur Zusammensetzung theatraler Probenprozesse
- 2.1 Der Begriff des performativen Raums- Wie ich bereits zu Beginn des vorangegangenen Kapitels angedeutet habe, ist das Verb to perform bzw. sein Derivat performativ sowohl für die Auseinandersetzung mit theatralen Probenprozessen als auch für die … - von Viktoria Volkova 
- 2.2 Zur Rolle der literarischen Vorlage im zeitgenössischen Probenprozess- Ein weiterer Aspekt, der zwecks der Auseinandersetzung mit der Konstituierung von Probenprozessen anzuführen ist, ist mit der literarischen Vorlage verknüpft. Die Praktiken des Theaters haben mehrmals die Erkenntnis zum Vorschein … - von Viktoria Volkova 
 - 2.3 Zur zeitlichen Dimension der Probe- Die Dimension der Zeit für die empirische Untersuchung des Probenprozesses heranzuziehen, erfordert eine Herangehensweise, die sich wesentlich von der Erforschung des Verhältnisses zwischen Raum und Textunterscheidet. Die materielle und ideelle … - von Viktoria Volkova - Foto: http://www.alfaiomega.org/bukvitsa. Letzter Zugriff: 19.6.2018 
- 2.4 Die Probe als ritueller Raum: Was verbirgt sich hinter der Intimität von Theaterproben?- Am 7. Januar 2010 fand im kleinen DT-Konferenzraum das allererste Zusammentreffen der Mitwirkenden am Probenprozess zu Krankenzimmer Nr. 6 statt. Gotscheff eröffnete die »Sitzung« mit einer langen Pause, in der … - von Viktoria Volkova 
3 Ästhetik der Herausforderung in theatralen Probenräumen
- 3.1 Zur Begründung einer Ästhetik der Herausforderung- Für die Beschreibung des Probenprozesses ist der Begriff des Events bedeutsam, und zwar, wie Klaus-Peter Köpping und Ursula Rao in Anlehnung an Richard Bauman feststellen, vor allem mit Blick auf … - von Viktoria Volkova 
- 3.2 Intermediale Ansätze: Echtzeit-Tendenzen- Probenprozesse verlaufen in realer Zeit und konstituieren sich aus den Handlungen der an ihnen beteiligten Personen. Für die vorliegende Untersuchung ist es von Belang, dass diese Handlungen zum einen simultan … - von Viktoria Volkova 
- 3.3 Zur performativen Kunst des theatralen Probens als Ausprägung einer Ästhetik der Herausforderung- Die im vorangegangenen Text skizzierten Entstehungsmerkmale einer Ästhetik der Herausforderung lassen sich mit einem »radikale[n] Performanzkonzept«40 in Verbindung setzen. Die »Radikalität« eines solchen Konzepts besteht im Vergleich zu einem »schwachen« … - von Viktoria Volkova 
4 Probenästhetische Perspektive
- 4.1 Empirische Erfahrung: Der Einfluss der sozialen Interaktion auf den Improvisationszustand der Spielenden im Produktionsprozess- Christel Weiler weist darauf hin, dass der Begriff der Improvisation »im allgemeinen Sprachgebrauch verschiedene Formen des Handelns« beschreibt, »die im weitesten Sinne unvorbereitet vollzogen werden«.1 Auch die Etymologie des Wortes … - von Viktoria Volkova 
- 4.2 Der Bezug der Improvisation auf die Emotionsebene im rituellen Prozess der Proben- Die rituelle Dimension der Theaterprobenprozesse mit ihrem vertrauten, fast intimen Charakter, ihren emotionalen Arbeitsatmosphären, der Herstellung zwischenmenschlicher Beziehungen, der Intakthaltung ritueller Symboliken, der gemeinsamen Suche nach den Komponenten der Aufführung … - von Viktoria Volkova 
5 Soziale Emotionen in den Probenprozessen
 - 5.1Interaktionsrituale in den Probensituationen- In den vorangegangenen Kapiteln habe ich den Probenprozess als ein Geschehen dargestellt, das sich aus vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Ereignissen zusammensetzt. Diese Ereignisse stellen die maßgeblichen Elemente einer Inszenierung bereit. … - von Viktoria Volkova - Foto: Quelle: Turner/ Stets: The Sociology of Emotions, S. 79. 
- 5.2 Zum Begriff der sozialen Emotion- Emotionsforscher wie Robert A. Thamm, Theodore D. Kemper, Jonathan H. Turner sprechen von zahlreichen Klassifizierungen von Emotionen. Heutzutage sind insgesamt ca. 72 strukturelle Merkmale von Emotionen bekannt.102 Die Emotionsforscher mussten … - von Viktoria Volkova 
 - 5.3 Ein historischer Überblick über die Emotionstheorien im Regietheater- Die Versuche, Emotionen für die Schauspielmethoden zu klassifizieren und ihre Funktion für die Gestaltung der Rollenfigur zu bestimmen, gehen bis ins 18. Jahrhundert zurück. 1727 verfasste der Jesuitenpater Franciscus Lang … - von Viktoria Volkova - Foto: Fischer-Lichte: Semiotik des Theaters, Bd. 2, S. 165 
- 5.4 Zur Forschungsmethode der Emotionen im Regietheater der Gegenwart an Beispielen der drei besuchten Berliner Theaterhäuser- Jeder Regisseur gibt den Schauspielern seine Vorschriften und Anweisungen, und die Akteure sollen dazu imstande sein, diese Regieanweisungen dank ihrer langjährigen Ausbildung, ihrer erworbenen Kunstfertigkeit, ihrer eingeübten Anpassungsfähigkeit und natürlich … - von Viktoria Volkova 
7 Konstituierung der Kunstfiguren durch soziale Emotionen
- 7.1 Zum Begriff der Kunstfigur- Das Ziel des Probenprozesses im Regietheater besteht für jeden einzelnen Schauspieler in der Verkörperung seiner Rolle. Allerdings wäre es genauer zu sagen, dass der Probenprozess sowohl individuelle Ziele der Darstellenden … - von Viktoria Volkova 
- 7.2 Die Konstituierung der Kunstfiguren durch soziale Emotionen in den Probenprozessen am DT, am BE und an der Schaubühne- Das Phänomen der sozialen Emotionen – verstanden als komplexe Phänomene, die emotionale Ereignisse, körperliche und psychische Reaktionen, soziale Erfahrungen sowie Interaktionen der in die Proben involvierten Spieler einschließen – wurde … - von Viktoria Volkova 
- Schlusswort- Der Probenprozess als ein Leben en miniature Diese Studie stellt den Versuch dar, das Potenzial der Theaterprobenprozesse, nämlich der performativen, transformierbaren Gruppenprozesse, auf die Gestaltung der künstlerischen Figur zu untersuchen … - von Viktoria Volkova 
- Danksagung- Die Verwirklichung der vorliegenden Studie erfolgte dank enormer akademischer, persönlicher und institutioneller Unterstützung. Zuallererst danken möchte ich meiner wissenschaftlichen Betreuerin Prof. Dr. Dr. h.c. Erika Fischer-Lichte, die von Anfang an … - von Viktoria Volkova 
- Zur Autorin- Viktoria Volkova ist in Moskau geboren und aufgewachsen. Sie studierte Germanistik an der Staatlichen Linguistischen Universität Moskau und war als Lehrkraft für Russisch als Fremdsprache an der Moskauer Lomonossow-Universität tätig. …