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Erschienen in: Letzter Vorhang (05/2017)
Ein trockener Knall und ich war zurück in dem Stahlrohrsessel, der zur Grundausstattung meiner Erinnerung an sie gehörte. Hier hatte es angefangen. Das Glück, das Elend. Meine Linke hatte die leere Mineralwasserflasche zerknüllt, die ich vor Stunden aus der Kantine mitgebracht hatte. Aus irgendeinem Grund gab die Hand nach und das Plastik dehnte sich knackend aus.
Entspannung war gewiss nicht der Grund für das Nachgeben. Eher Schwäche. Konzentrationsschwäche. Mit einem Blick auf das weiterhin nachrichtenlose iPhone versicherte ich mich, nur wenige Minuten von Rügen geträumt zu haben.
Mindestens eine knappe Stunde hatte ich mich noch in Geduld zu üben. Fünfundvierzig, ja sogar fünfzig Minuten. Jede einzelne verdiente, in Ehren verbracht zu werden. Wenn ich sie schon nicht mit Ereignissen füllen konnte, und es sah wahrlich nicht danach aus, als würde es vor meinem Auftritt irgendwelche nennenswerte Ereignisse geben, dann füllte ich sie eben mit Geduld. Wer Geduld hat, dem wird es nicht langweilig. Dem kommt die Muse der Einbildung zu Hilfe.
Eine knappe Stunde Wartezeit, ehe ich das Glashaus mit dem Käfig tauschen würde. Um endlich auch diesen zu verlassen. Buch und Film bleiben den Hinweis auf Bromdens Verbleib nach dem Ausbruch schuldig. Beide Vorlagen für unser Stück vermitteln dem...