Theater der Zeit

2 Zäsur, Pause und Sprechgeschwindigkeit als sprechkünstlerische Phänomene

von Julia Kiesler

Erschienen in: Recherchen 149: Der performative Umgang mit dem Text – Ansätze sprechkünstlerischer Probenarbeit im zeitgenössischen Theater (09/2019)

Bernd Freytag setzt das künstlerische Stilmittel der Zäsur „extrem gerne gegen den Sinn“ (Lösch in: Interview 3, 19). Auf diese Weise wird die Zäsur auf phänomenologischer Ebene autonom wahrnehmbar.

Das ist einfach, um mit dem Rhythmus zu brechen, den man so hat beim Zuhören. Auch um eine Verfremdung zu erzielen, die beim Zuhören aufmerksamer macht. Und um eine rhythmische Struktur herzustellen, damit man nicht nur über den Inhalt an einen Chor gebunden wird, sondern auch über die musikalische Struktur dieses Chores. Dass es zwei Ebenen gibt, die zum Zuhören verführen. (Lösch in: Waffenschmid 2012, 60)

Volker Lösch begreift die Zäsur in erster Linie als Verfremdungsmittel. Auffällige Pausen, Verzögerungen und Betonungen, die gegen den konventionellen Satzrhythmus verstoßen, sind in der Lage, neue Sinnräume zu eröffnen. Auch in Bernd Freytags Vorstellung ist die Zäsur nicht lediglich eine Unterbrechung.

Sie hat auch Staufunktion. Energie läuft auf einen Punkt zu und wird weitertransportiert, irgendwann. Und dazwischen schwebt sie in der Luft. Die Sprache kommt an mit ihrer Wucht und will hinüberspringen zum nächsten Anfang, und dazwischen ist dieses Warten. Eine Zäsur kann ein Abgrund sein, vielleicht eine Hoffnung. Aber keine Pause, eine Pause ist was anderes. (Freytag in: Burckhardt/Wille 2009, 7)

Die Pause ist...

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