Theater der Zeit

7 Umgang mit Emergenzen und den Ambivalenzen von Tun und Nicht-Tun

von Julia Kiesler

Erschienen in: Recherchen 149: Der performative Umgang mit dem Text – Ansätze sprechkünstlerischer Probenarbeit im zeitgenössischen Theater (09/2019)

Performative Prozesse vollziehen sich im Wechselspiel von Planung und Emergenz (vgl. Fischer-Lichte 2012, 77). Diese Unvorhersehbarkeit spiegelt sich vor allem in der Probenarbeit von Laurent Chétouane wider. Wie die vorangegangenen Ausführungen zeigen, finden situative Vorgänge auf der Bühne bzw. im Raum der Probe oder Aufführung, die Reihenfolge sowie die Art und Weise, in der Texte gesprochen werden, unvorhergesehen statt. Als Folge dieser Emergenz ergibt sich eine Anforderung für Schauspielerinnen und Schauspieler, die sich mit Gumbrecht als die Handlungsbereitschaft, „sich bestimmen zu lassen“, umschreiben lässt (vgl. Gumbrecht 2003, 38 zit. in: Fischer-Lichte 2012, 76). Chétouane selbst postuliert eine offene Arbeitshaltung und benennt als größte Schwierigkeit während einer Probenarbeit:

Fronten mit den Schauspielern. Das heißt, dass sie verstehen, was man will, oder spüren, was man will […], lassen es aber nicht zu. […] Die Pluralität wird nicht gelassen. Man sagt nicht nur zum Beispiel, verstehe ich nicht, zu kompliziert oder so, sondern: es wird verboten. Und dann, man ist abhängig von den Schauspielern, besonders in dieser Form, weil es hat viel mit dem Schauspieler, was er erleben will während der Aufführung [zu tun], und wenn er sich sperrt – da kann er anfangen sogar bös zu werden, der Regisseur auch. Und das...

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