Theater der Zeit

„Das Land der Deutschen aber ist gespalten“

Klaus J. Bade über den Umgang mit Migration in Ost und West. Gespräch am 20. März 2016

von Klaus J. Bade und Jens Bisky

Erschienen in: Recherchen 124: Du weißt ja nicht, was die Zukunft bringt – Die Expertengespräche zu „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ am Schauspiel Leipzig (10/2016)

Assoziationen: Debatte

Klaus J. Bade, Foto Rolf Arnold
Klaus J. Bade, Foto Rolf Arnold

Bisky: Ich freue mich, dass heute Klaus Bade zu Gast ist. Er ist von Haus aus Historiker und hat sehr früh und sehr viel über Fragen von Asyl und Migration geforscht und geschrieben. Ausländer – Aussiedler – Asyl hieß etwa ein Buch von 1994. Über Migration und Integration in Deutschland, über Europa als Kontinent der Migration hat er geschrieben. Und er hat sich auch mit Beiträgen zur Sarrazin-Debatte gemeldet, Kritik und Gewalt hieß das Buch. Herr Bade wird ein paar Thesen vortragen, dann werden wir darüber sprechen und Sie erhalten die Möglichkeit zu fragen.

Bade: In Westdeutschland sprach man nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Blick auf die größten Massenzwangswanderungen der europäischen Geschichte appellativ von „Heimatvertriebenen“, in SBZ und DDR euphemistisch von „Umsiedlern“. Rund 13 Millionen strömten am Ende und nach dem Zweiten Weltkrieg aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach Westen. Etwa eine halbe Million überlebten Flucht und Vertreibung nicht. Von den überlebenden Millionen kamen rund 8 Millionen nach Westdeutschland und rund 4,5 Millionen in die sowjetische Besatzungszone.
Was im Westen jahrzehntelang von einflussreichen Vertriebenenorganisationen öffentlich als „Recht auf Heimat“ eingefordert wurde, blieb in SBZ und DDR als sogenannte „Umsiedlerproblematik“ tabuisiert mit Rücksicht auf die östlichen Nachbarn. Was im...

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