„Stoi!“ Man spricht anfangs nur russisch hier in Rudolstadt bei Bulgakows „Der Meister und Margarita“. Doch die Zuschauer irritiert das nur mäßig, vielleicht erinnert es die Älteren an andere Zeiten? „Stoi!“ heißt „Bleib stehen!“. Aber die Zeit bleibt nicht stehen, die Geschichte auch nicht, nur der Einzelne wird gezwungen – oft mittels eines auf ihn gerichteten Gewehrs – stehen zu bleiben. Der Einzelne ist in der Geschichte immer der Dumme.
Die Volksmassen demonstrieren unter Stalin-Bildern, rote Fahnen schwenkend, genauer: Man lässt sie demonstrieren zum Ruhme des großen allwissenden Lehrmeisters des Volkes. Die Sowjetunion in den 1930er Jahren war längst nicht mehr vom revolutionären Geiste getragen, das Volk feierte nicht mehr sich selbst und den „neuen Menschen“, der sich aus seiner Mitte erheben sollte – sondern es feierte seine Führer gezwungenermaßen, denn etwas hatte von den Menschen Besitz ergriffen: pure Angst. Der „neue Mensch“ entpuppte sich als alter Untertan.
Das ist die Szenerie, in der Michail Bulgakows „Der Meister und Margarita“ entstand. Ein Abgesang auf das Pathos der neuen Gesellschaft, an dem Bulgakow bis zu seinem Tod im Jahre 1940 schrieb. Erscheinen durfte der Roman in der Sowjetunion erst 1967 – und in der DDR wurde er in den achtziger Jahren...
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