Theater der Zeit

Abschied

Spielen und Sterben

Mit Dimiter Gotscheffs Tod endet ein besonderer ostwestlicher Blick auf europäische Geschichte

von Gunnar Decker

Erschienen in: Theater der Zeit: Thomas Ostermeier und Thomas Oberender: Die Systemfrage – Stadttheater oder freies Arbeiten? Ein Streitgespräch (12/2013)

Assoziationen: Akteure

Was bleibt am Ende von Dimiter Gotscheffs Theaterträumen, die immer auch Albträume waren? Seine archaische Wucht, mit der er einen Anfang machte, als gelte es, einen neuen Kontinent zu erobern. Es gilt, einen Kontinent zu erobern – immer wieder neu.

Mit Heiner Müller beschwor er die Toten, schließlich brauchen wir bei unserem langsamen Dem-Ende-Zusterben ein paar Freunde, um uns angemessen zu unterhalten. Müller hatte 1986 im Gespräch mit dem Ost-Berliner Philosophen Wolfgang Heise ausgesprochen, worum es in aller künftigen Kunstausübung gehen müsse: „Der Dialog mit den Toten darf nicht abreißen, bis sie herausgeben, was an Zukunft mit ihnen begraben worden ist.“ Das ist noch vor dem großen Sieg des „freien Westens“ über den „unfreien Osten“ gesprochen, der für Müller wie für Gotscheff ein großer Pyrrhussieg war. Alle Kultur aber kommt aus dem Scheitern; allein die Besiegten haben Erfahrungen, die es weiterzugeben lohnt, während die Sieger in ihrer Hybris nicht ahnen, wie lange Geschichte an ihren Korrekturen zu arbeiten vermag.

Darum ging es in Gotscheffs Theater: lauter Totentänze einer frivolen Gegenwart, die nicht daran glaubt, dass auch sie nur ein Staubkorn im Sturm der Geschichte ist. „Immer noch Sturm“ heißt das Stück von Peter Handke, das Gotscheff 2011 in Salzburg inszenierte:...

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