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Erschienen in: Letzter Vorhang (05/2017)
Jähe Leere kehrte in mich zurück, als ich ihre Maronenlocken am Kiefer spürte. Wie ein Heilsbringer kreiste der Handteller ihrer Rechten auf meinem T-Shirt. Noch immer ungläubig, linste ich probeweise durch die geschlitzten Augenlider. Die Brandung, der Strand, die Vögel, alles wie gehabt.
„Siehst du das da drüben?“, fragte ich, vom wärmenden Rotieren ihrer Hand ermutigt. „Siehst du es? Ein Bett in der Düne.“
Nachdem ihre rauen Lippen die flüchtige Tour über meinen Kehlkopf beendet hatten, erwiderte sie: „Nein.“
„Unter dem Haferwulst.“
„Ich weiß. Lieber nicht dort. Hier.“
„Wie du willst. Nur lieber. Und mehr.“
„Stört dich nicht, dass ich vorhin geraucht habe?“
„Ich schmecke dich. Den Mund. Das Haar.“
„Seit Tagen ungewaschen.“
„Genau. Wie gut.“
„Find etwas, das nicht gut ist.“
„Lass mich aus dem Spiel.
„Wir können nicht beide mit mir spielen.“
„Nein, mit uns.“
„Was für ein Spiel?“
„Das erste Mal.“
„Du bist nicht der Erste, dessen Hände sich an dieser Stelle reiben.“
„Das denke ich mir. Tut es weh?“
„Dir?“
„Nein. Die Schwiele.“
„Kommt vom Reiten. Ein Hornarsch.“
„So nennt ihr das also. Wann reitest du, jetzt?“
„Nie. Die Invasion kommt überraschend.“
„Das sagen die Umarmten immer.“
„Ich kann nicht für andere reden.“
„Du hast mich...