Von Armin Holz sind keine Durchschnittsarbeiten zu erwarten. Der 53-jährige, nur in losen zeitlichen Abständen tätig werdende Regisseur aus Krefeld hegt einen ganz eigenen Traum vom Theater. Es solle der Festlichkeit, der Magie, dem gesteigerten Empfinden dienen. Inszenieren sei „ein zärtliches Gefühl“, wie er es in einem Essay formuliert hat, abgedruckt im Theater der Zeit-Arbeitsbuch von 1998.
An den Kammerspielen des Linzer Landestheaters hat Holz nun ebenfalls etwas Außerordentliches gemacht: Er hat drei Stücke aus jeweils verschiedenen Genres ausgewählt, die das gleiche Thema verhandeln: unglückliche Familien. Die Konzeption klingt verführerisch, zumal sich in der daraus erfolgenden Gegenüberstellung verschiedene Sprachen, Tempi und Atmosphären konturenschärfend aneinander reiben können. Fast meint man, das hat sich René Pollesch ausgedacht.
Armin Holz kombiniert Henrik Ibsens „Gespenster“ mit Virginia Woolfs Roman „Mrs. Dalloway“ sowie der Operette „Viktoria und ihr Husar“ von Paul Abraham. Das Triptychon mit dem Titel „Familienfeste (1+2+3)“, das auch in Einzelteilen gezeigt wird, hätte unter diesen besonderen Bedingungen ein Coup werden können. Doch der Abend verliert sich im kunstgewerblichen Getriebe, die geplante Strecke war zu lang, viele Brücken fehlten. Aber Anne Bennent, mit sämtlichen weiblichen Hauptrollen betraut, zieht mit ihrer formstrengen Art der Darstellung dennoch in den Bann.
Der Gedanke, dass die...