Die rote Fahne auf dem Gruppenbild dort vorn ist längst verblasst, eher schon rosa. Keiner mag sie halten, geschweige denn kämpferisch schwenken. Die erhobene Faust öffnet sich immer mal wieder zur Hand, die sich der Beweglichkeit ihrer Finger versichert. Schlimmer nur, als die Fahne zu halten, ist es, von ihr verdeckt zu werden. Passiert dies dennoch, dann schiebt man sie hier behutsam, aber doch beharrlich beiseite wie einen Vorhang, hinter dem eine Welt liegt, auf die man sich die Aussicht nicht gern nehmen lässt. Was ist eigentlich heroisch? Vielleicht das: trotz der nicht endenden Niederlagen für sich als der erkennbar zu bleiben, der immer schon ein anderer werden wollte, aber doch er selbst blieb.
Die Welt der Wachträume ist ebenso sehr persönlich wie allgemein. Man betritt sie offenen Auges, aber etwas Fantastisches gerät ins Bild, etwas, das dem Wort Sehen einen neuen Sinn gibt. Es sind Visionen, an denen wir hier neunzig Minuten lang teilhaben, sowohl mit positivem wie negativem Vorzeichen. All die Ziele und Zwecke der Geschichte wie auch der einzelnen Biografie gelten hier nichts mehr. Es ist ein hochpoetischer Abgesang von allem Anfang an, auf jene Verwendbarkeiten in der Welt der eindeutigen Absichten, deren Traumlosigkeit uns den Schlaf...