Wenn es der Kultur um die Thematisierung von Barrieren geht, dann meist in einem Sinne der Sensibilisierung (Stichwort: Awareness) und in dessen Gefolge oft um deren Überwindung bzw. Bewältigung. Die dabei zur Anwendung kommenden kulturellen Praktiken sind, gebunden an konkrete Menschen und deren spezifische Kontexte, immer ambivalent: Sie verweisen auf das, was ist (bzw. was als Selbstverständnis zugrunde gelegt wird), und das, was sein sollte bzw. könnte (z. B. als Ergebnis von Austauschprozessen, Diffusion, In- und/oder Exklusivität etc.). Die damit verbundenen Prozesse sind keine Selbstläufer, sondern komplex und konfliktbehaftet – das hat auch mit (systemisch vorhandenen) Barrieren zu tun. Das mag banal klingen, lohnt aber dennoch einer (hier ob der Kürze nur skizzierten) Betrachtung.
Die konzeptionelle Entwicklung eines Projekts zum Aufbau und zur Etablierung eines jungen Figurentheater-Ensembles in Erlangen, welches die Zeit zwischen dem biennal stattfindenden Festival produktiv überbrücken sollte, kann als Gegenreaktion auf die (glücklicherweise nicht umgesetzten) Pläne zu dessen Suspendierung wenige Jahre zuvor verstanden werden. In enger Abstimmung mit den Erlanger Veranstaltern des Festivals habe ich (in Funktion der wissenschaftlichen Begleitung, aus deren Perspektive auch dieser Beitrag verfasst ist) eine Anbahnung in drei Projektphasen ersonnen, in der zunächst Kinder und Jugendliche an das Genre herangeführt werden sollten (2013),...