Als ich Frank Heuel 2015 über meine Tätigkeit als Projektverantwortlicher für ein Klimaanpassungsvorhaben für die Landwirtschaft in der südwestlichen Region Burkina Fasos berichtete, waren wir sofort Feuer und Flamme, in irgendeiner Weise gemeinsam ein Theaterprojekt zum Thema zu starten. Unsere gegenseitige Leidenschaft für die Agrikultur aus dem gemeinsamen Studium in den achtziger Jahren wurde wiedererweckt. Wir beide studierten damals noch Agrarwissenschaften an der Universität Bonn, bevor sich unsere Biografien in unterschiedliche Richtungen entwickelten. Frank als Kulturschaffender in der freien Theater- und Kreativszene, ich eher als pragmatischer „agrikulturschaffender“ Biolandwirt und Entwicklungshelfer im Agrarsektor in Westafrika. Meine Erfahrungen bestanden bis dahin eher in der Form von Produktionen im Bereich des sogenannten Forum-Theaters, ein in Burkina Faso weit verbreitetes pädagogisches Kommunikationsinstrument zur breitenwirksamen Sensibilisierung der Bevölkerung zu transversalen Themen wie der Gesundheitsvorsorge (HIV, Beschneidungen von Mädchen, Ernährung), Gender, oder wie in unserem Falle im Bereich der Klimaanpassung für den sehr vulnerablen Sektor der Landwirtschaft im Rahmen des Landwirtschaftsprogramms der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Wir nannten es das Theater der Steine, um die Bevölkerung mithilfe theatralischer Mittel über die Auswirkungen des spürbaren Klimawandels zu sensibilisieren und Anpassungsoptionen anzubieten. Physisch gesehen sind es im Südwesten Burkinas nämlich die Steine, mit denen sich...