Eine wilde Zeit war das! Vier Spielzeiten durfte ich das Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg als Direktor begleiten, und selten ist innerhalb weniger Jahre so viel passiert – gesellschaftlich, für die Kunstform Tanz, aber auch für mich ganz persönlich.

Dem Sommer 2020, der den Beginn meiner Direktion markierte, ging ein Jahr der Vorbereitung voraus. Ein Jahr der Begegnungen, des Lernens und Hineindenkens, ein Jahr voller Pläne, Erwartungen und Hoffnung, voller Euphorie und Tatendrang. Dass mir diese Zeit so positiv in Erinnerung geblieben ist, verdanke ich maßgeblich der Zusammenarbeit mit Christoph Meyer. Bereits bei unserer ersten Begegnung wurde mir klar, dass zwischen uns ein tiefes gegenseitiges Vertrauen besteht – verbunden mit echtem Respekt für die Arbeit des jeweils anderen, für Oper und Ballett gleichermaßen. Seine Loyalität, seine konsequente Unterstützung und Rückendeckung ermöglichten mir, einen Weg künstlerischer Freiheit zu gehen, der den Tanz und dessen Entwicklung stets in den Mittelpunkt rückte.

Natürlich war es zunächst ein Schock, als die Pandemie unsere liebevoll geschmiedeten Pläne kurzerhand über den Haufen warf. Kein Konzept, keine einzige Produktion ließ sich in meiner ersten Spielzeit wie geplant umsetzen. Doch gerade aus dieser Krise heraus entstanden unerwartete Chancen: neue Formate, andere Wege des Miteinanders – untereinander und mit...