Im Jahr 2002 wurde auf der Bühne des Theaterhauses Jena die Ruhe des Stillstands in der Provinz ausgestellt. Acht Menschen träumten, und ein Schaf döste und fraß auf grünem Rasen vor sich hin. Als Bewegung ins Spiel kam und sich die acht Einzelkämpfer in und zwischen drei Fotofix-Passbildautomaten (für das Selbstdesign) unentwegt neu zu erfinden suchten, redeten sie so hektisch, als ginge es nicht nur um ein neues, sondern ums ganze Leben. Provinz ist der Ort, aus dem alle flüchten wollen, indem sie sich neu erfinden. Doch ist sie nicht nur der Ort, an dem man lebt, sondern sie steckt in jedem und man entkommt ihr und sich nicht. Autorin Felicia Zeller hatte mit ihrem Stück „Triumph der Provinz“ ein wildes Konglomerat von Szenen und Situationen, von Mono- und Dialogen für den Prozess immer neuer Identitätserschaffungen vorgelegt. Für die Uraufführung des Stückes hatte Regisseurin Claudia Bauer den mäandernden Fließtext klug gekürzt und aus den Bewegungen und Beziehungen der Figuren kleine Geschichten von groteskem Witz destilliert. Dabei habe ihr auch die Sprache des Stückes gefallen, hob Bauer, die in ihren Inszenierungen deutlich auf die Sprachpoesie der Stücke achtet, im Interview hervor: „Felicia Zeller schafft es, moderne Sprachstrukturen rhythmisch aufzuzeigen, unsere zerrissene,...