Ein Schmelztiegel für die Welten des Theaters
von Armin Kahl
Erschienen in: DAS FLÜCHTIGE GESTALTEN – 30 Jahre Bayerische Theaterakademie August Everding (11/2023)
Assoziationen: Musiktheater Staatstheater am Gärtnerplatz
Ich denke, man kann die Bayerische Theaterakademie August Everding zu Recht eine Schmiede nennen. Eine künstlerische zweifelsohne, aber auch, obgleich als Student nicht gleich offensichtlich, eine bemerkenswert wirtschaftliche Schmiede, die ihre Struktur erst beim späteren Eintauchen in die Arbeitswelt offenbart. „Ach, Sie sind auch ein Everdinger, so wie ich?“
Zugehörigkeit spiegelt sich in Emotionalität wider – in Empathie. Man ist stolz, an einer solchen Akademie gewesen zu sein, und fühlt sich mit den nachkommenden Absolventinnen und Absolventen verbunden. Noch dazu steht man als „Everdinger:in“ in der Arbeitswelt für solides und qualitativ hochwertiges Handwerk.
Schon in der Ausbildung arbeiten die unterschiedlichsten Bereiche gemeinsam an Projekten, von klein bis groß: ob im Lichthof, im Akademietheater Mitte oder auf der ehrwürdigen Bühne des Prinzregententheaters!
Die verschiedenen Gewerke lernen sich kennen, sich schätzen. Und ob in den Projekten oder in der Kantine – man begegnet sich. Diese Begegnungen sind Gold wert, denn die Akademie ist hier wie ein Schmelztiegel, der die verschiedenen Welten des Theaters zusammenführt. Ob Bühnenbildner:innen, Regieführende, Schauspieler:innen, Sänger:innen, Musicaldarsteller:innen, Dramaturginnen und Dramaturgen, Theaterwissenschaftler:innen, Maskenbildner:innen … all das sind Verbindungen, die später genutzt und zu wichtigen Allianzen ausgebaut werden können – und so meist ein verlässliches Netzwerk bilden, das uns ein Berufsleben...