Als Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste stellten Sie das Fachgremium zusammen, das über die Anträge entscheiden kann. Nach welchen Kriterien wählten Sie aus?
Nein, nein. Ich habe Vorschläge unterbreitet, Empfehlungen gegeben. Grundsätzlich können alle Mitgliedsverbände, der Geschäftsführer und ehemalige Kuratoriumsmitglieder Kandidatinnen und Kandidaten vorschlagen. Entscheidend sind die theoretische und/oder praktische Fachkompetenz, Kenntnisse über die freie Tanzszene sowie institutionelle Unabhängigkeit. Zudem versuchten wir die Auswahl unter spartenspezifischen und territorialen Aspekten zu treffen. Aber über die Wahl entscheidet allein die Mitgliederversammlung des Fonds.
Nun tagt die Kuratoriumsrunde zwei Mal im Jahr hinter verschlossenen Türen und gestaltet die Szene der darstellenden Künste immer neu. Ein spannendes Unterfangen?!
Für uns galt immer, flexibel und fördernd zugleich zu agieren. Nachdenken darüber, wie wir etwas befördern können, und nicht darüber nachdenken, wie man etwas erschweren oder gar verhindern kann. Das bedeutet, die Grundsätze selbst auch mal in Frage zu stellen. Dabei ging es im Kuratorium oft sehr leidenschaftlich zu und es kam gelegentlich auch zu Kontroversen. Spannend war es vor allem gegen Ende, wenn das Geld eigentlich aufgebraucht war und wir mehr Fürsprecher als Mittel zur Verfügung hatten. Dann guckten wir uns nochmal jedes einzelne Projekt an und verhandelten, bis es einen Konsens gab.
Wie formierte...