Theater der Zeit

Ich sehe was, was du nicht siehst

Ein Plädoyer für einen Perspektivwechsel

Wie nah ist zu nah? Wann werden Blicke zum Voyeurismus? Patriarchalen Perspektiven und Genderklischees wird noch immer eine Bühne geboten – auch im Schauspielstudium

von Ella Rendtorff

Erschienen in: Edition Bayerische Theaterakademie August Everding 3: „Challenge(d) Bodies“ – Herausfordernde und herausgeforderte Körper in der zeitgenössischen Kunst (10/2025)

Ich sehe was, was du nicht siehst, und das hat Macht. Es benötigt weder politische Aufträge noch Waffen, um eine Form der Unterdrückung auszuüben, die strukturellen Charakter hat. Alles, was es braucht, sind Augen – oder, genau genommen: Sehgewohnheiten. „Seeing is believing“, Sehen bedeutet Glauben. Mit keinem anderen Sinnesorgan nehmen wir so viele Eindrücke in so kurzer Zeit wahr wie mit den Augen. Nicht verwunderlich, dass dem Sehen schon im Alten Testament eine epistemologische Dimension zugesprochen wurde: Gott als autoritäre Instanz „sah, dass es gut war“. Sehen bedeutet Werten – überall, wo Menschen auf Menschen treffen. Blicke, die sich meiden, kreuzen, abwenden oder ineinander verschmelzen. Blickkontakte bestimmen, wie wir einander begegnen. Indem wir sehen, kategorisieren wir, bilden uns Meinungen, treffen Entscheidungen. Wo Blicke sind, wird also immer auch Macht über das Betrachtete ausgeübt. Aber wer verfügt hier über wen? Auf welche Narrative bauen etablierte Blickregime auf? Und wer liefert die Bilder, um diese zu bedienen – oder aber zu durchbrechen?

Männerfantasien in 4K-Auflösung

Dazu ein kurzer Schwenk in die Szenerie der Filmlandschaft. Close-up: Wir sehen Haut, die Kameraeinstellung schafft kaum Abstand zwischen Betrachter:innen und dem Körper von Bella Baxter (Emma Stone), deren naiv gezeichnete Sexualität in Hotelbett-Szenen mit ihrem mindestens...

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