Artikel 20 des Grundgesetzes besagt: „Alle Gewalt geht vom Volke aus.“
Angesichts der letzten Wahlergebnisse und dem allgemein stark steigenden Rechtsruck in Europa habe ich mich gefragt, ob und inwiefern diese Entwicklung antidemokratisch ist. Nach meinem Verständnis der Definition von Demokratie sehe ich keinen Widerspruch, aber es fühlt sich trotzdem falsch an.
Während meiner Recherche für diesen Text fiel mir auf, dass wir die Freiheiten in der Wertegemeinschaft mit dem Demokratiebegriff vermengt haben und deshalb die Demokratie als Herrschaftsform nicht von den Werten trennen.
Demokratie ist die Herrschaft der Mehrheit, aber die Mehrheit kann immer noch irrational blöde Entscheidungen treffen und diese wären gültig. Wohingegen Entscheidungen, die auf Werten basieren, sich auf Vernunft, Ethik und Moral stützen.
Die Herrschaftsform hat eine unausgesprochene ethisch-
moralische Ebene, die Rassismus, Diskriminierung, Armut und Kriege nicht toleriert, aber praktiziert. Wie dieser Widerspruch zustande kommt, und wie diese Entwicklung letztendlich gedeutet werden soll für eine Gesellschaft, die sich als tolerant und offen versteht, fällt nicht nur mir schwer nachzuvollziehen, sondern auch vielen anderen Menschen.
Ich schreibe zu einem Thema, das mich persönlich sehr bewegt und wozu ich weniger theoretisches Wissen als praktische Erfahrung habe. Meine Perspektive ist die des Künstlers und Wissenssuchers; ich bin kein...