Benennen, Atmen, Sterben
Dialogische Reflexionen zu „Wir werden diese Nacht nicht sterben“
von Guido Wertheimer und Graciela Peralta
Assoziationen: Berlin
Erschienen am 31.7.2024
„Wir werden diese Nacht nicht sterben“ erzählt in den Eindrücken seiner Tagebucheinträge von alltäglichen Gedanken nach dem Ankommen in Berlin.
Auf der einen Seite ist seine Sicht vom Terror der Flucht der jüdischen Großeltern aus Berlin nach Argentinien geprägt,
Ungreifbare Erinnerungen begleiten ihn beim Herumlaufen durch Berlin wie allgegenwärtige Geister,
Auf der anderen Seite sind die berichteten Tage auch voller flüchtiger Kontemplationen über die konkreten Eindrücke und das Gegenwärtige vor ihm.
Nach dem ich „Wir werden diese Nacht nicht sterben“ sah fühlte ich mich, wie noch nach keinem anderen Stück. Ich fand es schlicht. Oft schon im fast nebensächlichen Ton. Aber auch tief. Etwas in mir fühlte sich bewegt, aber trotzdem noch leicht.
Ich beschloss in einer Momententscheidung auf Guido Wertheimer, Autor und Regisseur des Stücks, zuzugehen und mit ihm zu sprechen.
Zu meiner Überraschung stimmte er zu mit mir über die Entstehungsmotive und die thematischen Hintergründe des Stücks zu sprechen und zusammen daraus einen Text zu formulieren.
Der folgende Text ist das Ergebnis daraus.
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GW: „Solange ich mich erinnern kann, war ich hin- und hergerissen zwischen der Bedeutung des Konkreten und des Unkonkreten.
Tagtäglich denke ich darüber nach: Was muss gesagt werden und wie viel, was muss zum...
Erschienen am 31.7.2024