Henningway nannten ihn Freunde, er strahlte viel Lebensfreude und Verlässlichkeit aus, weltliche Genüsse waren ihm sichtlich nicht fremd. Nicht nur das machte ihn sympathisch, er hatte auch Grundsätze. So zahlte er regelmäßig seine SPD-Parteibeiträge, denn er ließ sich die Zuversicht auf einen (wenn auch fernen) Sieg eines demokratischen Sozialismus nicht nehmen. Er glaubte an die gesellschaftliche Relevanz des Theaters, dessen Inhalte ihm stets wichtiger waren als seine Form. Und er meinte, dass die Theaterwissenschaft das lebendige Gedächtnis des Theaters sein müsse.
Am 22. März 1927 in Hannover geboren, wollte man ihm noch kurz vor Kriegsende eine Waffe in die Hand drücken, damit er mit der Geisterarmee Wenck dem Führer den Endsieg rettete; bevor es dazu kam, traf ihn ein Granatsplitter, der zum Verlust des linken Armes führte. Er hat das später eine angemessene Bezahlung genannt fürs „Hinwegsehen“. Wo andere sich nicht einmal erinnern mochten, welche Bezeichnung ihre Kampfeinheit trug, brachte ihn diese Rechnung „ins Reine, Freie, machte mich offen für das Leben nach dem verfluchten Krieg“. Nach dem Studium der Geschichte und der Germanistik führte ihn sein Weg erst an die Volkshochschule, dann an die Volksbühne in Hannover; die Bekanntschaft mit dem Verleger Erhart Friedrich führte 1960 zur Gründung der...