Fünf Fragen an Ingo Mewes
oder Die Busch wird grundlastfähig
von Ingo Mewes
Erschienen in: Puppe50 – Fünf Jahrzehnte Puppenspielkunst an der HfS Ernst Busch Berlin (12/2023)
Wer bist du?
Wie bei vielen Puppenspielern und Puppenspielerinnen und auch für Leute, die Puppen bauen, führte mich kein direkter und gerader Weg dorthin, wo ich jetzt bin. Nach einer Lehre im Magdeburger Schwermaschinenbau habe ich das Puppentheater für mich entdeckt. Die Möglichkeit, mich über eine Puppe beziehungsweise ein Material auszudrücken, öffneten mir neue Türen der Kommunikation. Folgerichtig strebte ich den Beruf des Puppenspielers an, was mich Ende der 1980er Jahre zum Studium an die Ernst Busch nach Berlin führte.
Irgendwann wurde mir dann klar, dass mich nicht nur das Spielen von Puppen interessiert, sondern auch deren Funktionalität und Bau. Da tat sich unfassbar viel Neuland auf, denn der Puppenbau vereint sehr viele und sehr unterschiedliche Handwerke, was mich bis heute sehr fasziniert. Das genreübergreifende Denken und Ausprobieren, das Kombinieren verschiedenster künstlerischer Ausdrucksformen und Handwerke wurde zu einer Obsession, der ich bis heute fröne.
Wie wird aus einem Spieler ein Puppenbauer und Erfinder?
In erster Linie braucht es eben diese Freude, sich Problemen und deren Lösung zu widmen. Solange man sich diesen täglichen Herausforderungen lustvoll stellt, finden sich auch immer wieder neue Ansätze und kreative Wege, um die Probleme zu lösen. Es ist ein bisschen wie beim Proben einer Szene....