Eines Abends in den späten 1960er Jahren blieb das Motorrad eines deutschen Touristen in der Nähe eines albanischen Dorfes in Kosovo liegen. Einige Dorfbewohner, die gerade mit Äxten aus dem Wald zurückkehrten und kein einziges Wort Deutsch verstanden, luden den ausländischen Gast gestikulierend in ihr Haus ein. Es war dunkel, und der deutsche Tourist ergab sich trotz der bedrohlich wirkenden Äxte seinem Schicksal. Als er das Wohnzimmer eines der Dorfbewohner betrat, fand er sich in einem Raum mit vielen Regalen voller Bücher wieder. Er wurde in dieser Nacht bestens bewirtet und unterhalten; und am nächsten Morgen reparierte er sein Motorrad und setzte seine Reise fort. Einige Monate später schrieb er seinen kosovarischen Gastgebern und gestand ihnen, sich in jener Nacht sicher gewesen zu sein, dass sie ihn mit ihren Äxten umbringen wollten. Es habe ihn aber erleichtert, die Bücher im Zimmer zu sehen. Vielleicht werden sie mich nicht mit Äxten töten, und das Ganze fällt weniger barbarisch aus, habe er gedacht. Die Freundschaft des deutschen Touristen mit den kosovarischen Dorfbewohnern ist seitdem unerschütterlich, aber diese Geschichte muss ein andermal erzählt werden.
Bei den jüngsten Wahlen in Kosovo, die am 14. Februar dieses Jahres stattfanden, erhielt die Lëvizja Vetëvendosje, die links-nationale...